Führend in Bayern ist die Rosenheimer Schleierfahndung mit ihren Erfolgen auf dem Gebiet der Rauschgiftfahndung. Aber auch bei anderen schwerwiegenden Straftaten war sie im letzten Jahr sehr erfolgreich. münchen.tv gibt einen kurzen Überblick über die schrillsten Entdeckungen.
Wir bieten allen Feldern der grenzüberschreitenden Kriminalität Parole und das sehr erfolgreich.“ Mit diesem Resümee schaut Polizeidirektor Herbert Baumann als Dienststellenleiter der Fahndung Rosenheim auf das abgelaufene Jahr zurück.
Beschlagnahmtes Rauschgift. Foto: LKA Bayern
Insgesamt fünf Rauschgiftschmuggler konnte die Rosenheimer Schleierfahndung im letzten Jahr festnehmen. In einem Zug überführten sie eine 35-jährige Nigerianerin, die über 2 Kilogramm Kokain von München nach Venedig bringen wollte. Versteckt hatte sie die Drogen in 159 sogenannten Bodypacks.
Für den Schmuggel wurden ihr 3.000 Euro Lohn versprochen, nun erwartet sie eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren. Ganze 12 Kilo Kokain wurden in einem bulgarischen Auto entdeckt. Versteckt waren die Drogen in einem elektronisch gesicherten Geheimfach.
In einem Fernbus fanden die Polizisten Sonnenbrillen im Wert von 5.000 Euro. Der 30-jährige Rumäne gab zu, bei einem Optiker die Ladenscheiben eingeschlagen und abgeräumt zu haben.
Auf der Inntalautobahn hielten die Fahnder einen gestohlenen Mercedes Betonpumpen-Lkw im Wert von 200.000 Euro auf. „LKW stellen einen enormen Sachwert dar und sind schnell für immer im Ausland verschwunden“, so die Polizei.
Der Laster war in Augsburg von einem Firmengelände gestohlen und mit unkenntlich gemacht worden. Mit einem professionell gefälschten roten Händlerkennzeichen war der Lkw zur Verschiffung nach Dubai unterwegs.
Noch wenige Kilometer auf der Inntalautobahn und der gestohlene Pumpenlaster für immer in Richtung Dubai verschwunden gewesen. Foto: Polizeipräsidium Oberbayern
Mit Schrecken davongekommen ist ein Ehepaar, das an der Raststätte Irschenberg übernachten wollte: Während das Ehepaar selig schlief, hatte eine Gruppe junger Bosnier den Wohnwagen aufgebrochen und unbemerkt leergeräumt.
„Nachts um vier Uhr beobachteten meine Fahnder an der Tank- und Rastanlage Irschenberg eine Gruppe junger Bosnier, die sich etwas zu konspirativ benahmen“, sagte hierzu Polizeidirektor Herbert Baumann.
80.000 Euro leichter wäre ohne die Schleierfahndung nun ein Münchner Radlhändler. Bei der Kontrolle eines Kleintransporters fanden die Polizisten mehrere fabrikneue hochwertige Mountainbikes und E-Bikes. Sie wurden zuvor aus dem Fahrradgeschäft gestohlen. Trotz vorgelegter Kaufrechnung forschten die Schleierfahnder nach und hatten den richtigen Riecher.
Weit über 100 hochwertige Mountain- und E-Bikes nahmen die Fahnder den Tätern auf der Autobahn wieder ab. Foto: Polizeipräsidium Oberbayern
Auf der Inntalautobahn zogen die Fahnder einen 25-jährigen Russen kasachischer Herkunft raus, der international gesucht wurde. Er war in einem Pkw mit österreichischem Kennzeichen und soll in Belgien an einem Raubmord beteiligt gewesen sein.
Ähnlich erfolgreich waren die Schleierfahnder bei der Aufklärung von Baustellendiebstählen. So konnten sie bei mehreren Rumänen hochwertige Baumaschinen der Firma Hilti sicherstellen. In der Nähe von Augsburg brachen die Diebe einen Baucontainer auf und stahlen die teuren Maschinen.
Kaum gestohlen, schon von den Schleierfahndern wieder sichergestellt. Diese Hilti-Geräte waren kurz vor der Kontrolle aus einem Baucontainer gestohlen worden. Foto: Polizeipräsidium Oberbayern
Auch Urkundenfälschung wird von der Schleierfahndung immer wieder aufgedeckt. Wie im Falle eines Somaliers. Ihm konnte eine Totalfälschung der Geburtsurkunde sowie sämtlicher Schulzeugnisse nachgewiesen werden.
kp