Tag Archiv: Bildung

8 oder 9 Jahre Gymnasium? – Schüler sollen sich erst in 10. Klasse entscheiden müssen
Seit dem Schuljahr 2018/2019 dauert das Gymnasium in Bayern grundsätzlich wieder neun Jahre. Kultusminister Michael Piazolo stellte am Mittwoch das Konzept der individuellen Verkürzung des Abiturs vor.

Landtags-SPD: Staatsregierung soll mehr für Schüleraustausch tun
Die Landtags-SPD möchte, dass die Staatsregierung mehr für die Schüleraustauschprogramme tut. Der Aufenthalt bei Gastfamilien und das Lernen an einer ausländischen Schule wären sehr wertvoll für die Persönlichkeits-und Wertebildung der Jugendlichen.

Debatte um Lehrplan: Ist Religionsunterricht noch zeitgemäß?
Immer mehr Menschen im Freistaat sind gegen den weiteren Erhalt des Religionsunterrichts im Lehrplan. Hingegen spricht sich Bayerns Bildungsminister Ludwig Spaenle für die weitere Einbindung von Religion in Bayerns Schulen aus.
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Mehr als 160 Schulabschlüsse hinter Gittern
SPD fordert bayernweiten Rechtsanspruch für Ganztagsschulen
Mit dem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz stellte die Politik vor einiger Zeit die Weichen für den Ausbau der Kinderbetreuung. Für Bayern wünscht sich die SPD dies auch bei Ganztagsschulen. Weiterlesen

Kabinett bringt CSU-Bildungspaket mit Gymnasialreform auf den Weg
Die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium ist beschlossen, das Gesetzgebungsverfahren nur eine Formsache. Nur wenige Details sind noch offen. Weiterlesen
Herrmann: Bayern will Gesetz zur Vollverschleierung
Innenminister Joachim Herrmann will noch in diesem Jahr ein Gesetz zur Vollverschleierung in Bayern auf den Weg bringen. Untersagt werden soll diese im öffentlichen Dienst und in Bildungseinrichtungen. Vom Bund fordert die bayerische Staatsregierung ebenfalls ein solches Gesetz.
Zu wenig Ganztag, viel Ausbildung – Bayern Dritter im Bildungsmonitor
Viel Licht, aber auch Schatten: Der Freistaat ist beim diesjährigen Länderranking der Bildungssysteme wieder weit vorne gelandet. Besonders lobten die Autoren der Studie zudem den Umgang mit Flüchtlingen. Weiterlesen

Bayerische Schüler bleiben besonders oft sitzen
Schüler in Bayern bleiben überdurchschnittlich häufig sitzen. Laut dem bayerischen Kultusministerium mussten im vergangenen Schuljahr insgesamt 3,5 Prozent aller Schüler die Klasse wiederholen. Die SPD spricht von einem Armutszeugnis.

„Großes gelingt besser im Team“ – Selbstbild des Lehrers im Wandel
Flüchtlingen fehlt Geld für die Fahrt zum Deutschkurs
Damit Flüchtlinge bald ein Studium beginnen können, möchte die Uni Bayreuth Intensiv-Deutschkurse anbieten. Das Problem: Die Interessenten leben in Flüchtlingsunterkünften in ganz Oberfranken und können sich die Fahrtkosten nach Bayreuth nicht leisten. Weiterlesen
Starker Anstieg – Immer mehr Studenten in Bayern
Der Ansturm auf Bayerns Hochschulen übertrifft die Vorbereitungen der Staatsregierung: Seit Ende des vergangenen Jahrzehnt ist die Zahl der an Bayerns Universitäten und Fachhochschulen eingeschriebenen Studenten um mehr als 100 000 gestiegen. Die Staatsregierung hat im vergleichbaren Zeitraum aber lediglich 50 000 neue Studienplätze geschaffen. Das ergibt sich aus den Zahlen zum Semesterbeginn, die Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) am Mittwoch in München präsentierte.
Zum Beginn des neuen Wintersemesters sind 376 000 Studenten im Freistaat eingeschrieben. Das sind gut zwei Prozent mehr als im vergangenen Studienjahr. Rund zwei Drittel studieren an einer Universität, die übrigen an Fachhochschulen. Zum Vergleich: Zum Wintersemester 2009/10 hatte das Ministerium noch 272 000 Nachwuchsakademiker an Universitäten und Fachhochschulen gezählt.
Spaenle will die Forschung an den Fachhochschulen ausbauen
Spaenle will den Ausbau der Forschung an den Fachhochschulen zu einem Schwerpunkt der Wissenschaftspolitik machen. „Diesem Thema widme ich dieses politische Jahr.“ Deswegen fordert Spaenle auch zusätzliches Geld für den Wissenschaftsetat. „Der Bildungsminister ist der natürliche Feind des Finanzministers“, scherzte der CSU-Politiker unter Verweis auf die ständigen Rufe des Ressorts nach mehr Geld und neuen Stellen.
Bereits im nächsten Jahr werden Fachhochschulen in zehn kleinen Städten abseits des eigentlichen Standorts neue Studiengänge anbieten – Abensberg, Cham, Hauzenberg, Mühldorf am Inn, Rothenburg ob der Tauber, Tirschenreuth, Nördlingen, Memmingen, Miltenberg und Straubing. Spaenle nennt das eine „wissenschaftsgestützte Regionalisierungsstrategie“.
Fachhochschulen sollen stärker mit Unis kooperieren
Aus Bayerns Fachhochschulen – vor einigen Jahren offiziell in „Hochschule für angewandte Wissenschaften“ umgetauft – sollen aber keine Universitäten werden. „Gleichmacherei schadet – und wir wollen uns sicher nicht auf den Weg zu Gesamthochschulen machen“, sagte Spaenle.
Studiengänge und Forschungsaktivitäten der Fachhochschulen sollen praxisnah bleiben, während die Grundlagenforschung auf die Universitäten beschränkt bleibt. Ein eigenständiges Promotionsrecht für die Fachhochschulen wird es ebenfalls nicht geben – stattdessen können Fachhochschulen begabte Absolventen in Kooperation mit einer Universität promovieren lassen. „Das ist ein Modell, von dem ich ausgehe, dass es Vorbildebene auf Bundesebene entfaltet“, sagte Spaenle.
(dpa/lby)

Hilfe für Flüchtlinge, Flexi-Jahr, Ganztagesbetreuung: Das ist neu im neuen Schuljahr
Neue Übergangsklassen für Flüchtlingskinder, die verlängerte Mittelstufe am Gymnasium, offene Ganztagsangebote an Grundschulen: Das neue Schuljahr startet am kommenden Dienstag in Bayern mit einer ganzen Reihe von Neuerungen. Ein kleiner Überblick: Weiterlesen

Zwischenzeugnisse für Münchner Schüler
München – Eine Million Schüler in Bayern haben ihre Zwischenzeugnisse bekommen. Ausgerechnet am Freitag, den 13., der für viele Menschen als Unglückstag gilt, wurden an den Schulen die Beurteilungen für das erste Halbjahr verteilt.

Landtag: Grüne kündigen Rundumschlag gegen Regierung an
Nachdem Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am gestrigen Montag der bayerische Staatsregierung in der Asylpolitik „absolutes Versagen“ vorgeworfen hatte, ziehen die Grünen im Landtag nun nach. Sie prangern zudem die Energie- und Schulpolitik der CSU an. Weiterlesen

Protestmarsch: Münchner Schüler streiken
Münchner Schüler ziehen heute in einem Protestzug vom Stachus durch die Innenstadt. Sie kritisieren den steigenden Leistungsdruck und fordern Verbesserungen im Schulsystem.
Bayern: Wirtschaft gegen Wahlfreiheit G8/G9
Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft hat sich entschieden gegen die von den Freien Wählern angestrebte Wahlfreiheit für Gymnasien zwischen acht und neun Jahren Schulzeit an Gymnasien ausgesprochen.
Fünf Gründe für acht Jahre
Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, hat einen Tag, bevor das Volksbegehren von Michael Piazolo und den Freien Wählern startet, eine Liste mit Gründen veröffentlicht, warum das achtjährige Gymnasium das beste für Bayern sei:
- Entscheidend für den Bildungserfolg ist nicht die Dauer der Schulzeit, sondern die Qualität des Unterrichts. Die Forschung zeigt keine belastbaren Hinweise auf einen Qualitätsgewinn des Unterrichts bei längerer Schulzeit, im Gegenteil.
- Der internationale Vergleich spricht für G 8: Länder wie Finnland, Kanada oder Japan belegen im aktuellen schulischen Leistungsvergleich PISA (Mathematik, Naturwissenschaften, Lesen) Spitzenplätze.
- Wahlfreiheit führt auf lange Sicht zur Rückkehr zu G 9 und bindet finanzielle und organisatorische Ressourcen in der Schulfamilie, die an anderer Stelle fehlen, beispielsweise bei der Weiterentwicklung der Mittel- und Realschulen oder beim Ausbau rhythmisierter Ganztagsschulen. Darüber hinaus könnten kleinere Gymnasien die Parallelführung von G 8 und G 9 organisatorisch nicht leisten.
- Ein weiteres Jahr bis zum Abitur ist ein Standortnachteil. In den wenigsten europäischen Ländern dauert die Schulzeit so lange.
- G 8 bringt hohen Bildungserfolg: Früher hielten nur 60 Prozent der Fünftklässler die vollen neun Jahre bis zum Abitur durch. Im ersten G 8-Jahrgang in Bayern waren es 72 Prozent.
Freie Wähler-Volksbegehren startet Donnerstag
Die Freien Wähler wollen mit ihrem Volksbegehren erreichen, dass jedes Gymnasium in Bayern selbst entscheiden darf, ob es nun acht oder neun Jahre bis zum Abitur anbieten will.
Wenn rund 950000 Bürger sich bei dem Volksbegehren eintragen, dann würde das die bayerische Regierung zum Volksentscheid zwingen.
Der Landtag könnte die Reformen, die die Partei um Michael Piazolo und Hubert Aiwanger fordert, auch direkt umsetzen. Das würde Horst Seehofer, genauso wie Kultusminister Ludwig Spaenle von der CSU aber sicher nicht tun.
Wenn der Volksentscheid gut für die Freien Wähler ausginge, dann gibt es eine Wahlfreiheit für die Gymnasien – Lehrer wie auch Schüler in Bayern unterstützen die Wahlfreiheit bedingt. Eigentlich wollen sie eine grundsätzliche Rückkehr zu neun Jahren Gymnasium.
Bis zum 16. Juli können sich die Bürger beim Volksbegehren der Freien Wähler für die Wahlfreiheit eintragen.
adc / dpa
München: CSU unschlüssig ob G8 oder G9
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will sich vom Gymnasiums-Volksbegehren der Freien Wähler nicht unter Druck setzen lassen.
«Wir werden völlig unabhängig von dem Ausgang des Volksbegehrens in aller Ruhe und im Dialog mit der Schulfamilie unsere Position formulieren», sagte Seehofer am Donnerstag am Rande der Landtagssitzung in München. «Und dann werden wir sehen, ob sie parteiübergreifend gestaltet werden kann.» Die Freien Wähler kämpfen für eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9.
Seehofer setzt auf „individuelle Förderung“
Seehofer betonte, der CSU wolle den Schülern helfen, die am Gymnasium mehr Zeit brauchten. Dabei gehe es weniger um Organisationsfragen als um eine auf den einzelnen Schüler abgestellte Förderung. «Es bleibt dabei, dass wir die individuelle Förderung an die Spitze unserer Politik stellen.» Daran arbeite die CSU unabhängig vom Volksbegehren. «Wir stellen unsere Überlegungen auch nach einem gescheiterten Volksbegehren nicht ein.» Seehofer wagte keine Prognose, ob die Freien Wähler es schaffen, dass sich mindestens zehn Prozent aller Wahlberechtigten beteiligen: «Ich weiß es nicht. Ich kann’s Ihnen nicht vorhersagen.»
Landtag streitet über G8 und G9
Eine Woche vor dem Start des Volksbegehrens für eine Wahlfreiheit zwischen acht- oder neunjährigem Gymnasium hat der Landtag erneut über das künftige Gymnasialkonzept gestritten.
Die Freien Wähler, die das Volksbegehren angestoßen haben, warfen der CSU am Donnerstag völlige Planungslosigkeit vor. «Die einzigen, die kein Modell haben, das ist die bayerische Staatsregierung», sagte Hauptinitiator Michael Piazolo. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) wies dies zurück.
Die CSU setzte vielmehr auf den laufenden Dialogprozess mit der gesamten Schulfamilie. Erst an dessen Ende werde man Vorschläge machen, wie es am Gymnasium weitergehen solle.
Piazolo sagte dazu: «Das, was Sie machen, ist betreutes Denken – sie sollten lieber selber denken.»
RG / dpa

München: Aiwanger für Wahlfreiheit G8 / G9
Acht oder neun Jahre am Gymnasium? Wenn es nach den Freien Wählern geht, sollen Schüler bald selbst entscheiden dürfen, nach wie vielen Jahren sie das Abitur machen. Parteichef Aiwanger wirbt nun mit einem neuen Argument für das Volksbegehren zur Wahlfreiheit zwischen G8 und G9.
Denn: Er sieht die Chancengerechtigkeit für bayerische Abiturientinnen und Abiturienten in Gefahr. Bundesweit gebe es den Trend zurück zum neunjährigen Gymnasium, sagte Aiwanger. „Der Trend zum bundesweit einheitlichen Abitur wäre eine Farce, wenn in einigen Ländern die Schüler neun Jahre Zeit bis zum Abitur hätten und in anderen nur acht.“ Das sei ein klarer Wettbewerbsnachteil für die G8-Schüler. Mit Blick auf die Nachbarländer Hessen und Baden-Württemberg, in denen das G 9 wahlweise angeboten und von Schülern und Eltern begeistert angenommen wird, sei es „verantwortungslos, den bayerischen Schülern diese Wahlmöglichkeit vorzuenthalten“, hatte Aiwanger zuvor bereits angemahnt.
CSU hält an „Flexijahr“ fest
Am 3. Juli beginnt die zweiwöchige Eintragungsfrist für das Volksbegehren, mit dem die Freien Wähler die Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 durchsetzen wollen. Die Erfolgschancen sind ungewiss, da SPD und Grüne das Volksbegehren nach wie vor nicht unterstützen. Aiwanger hofft dennoch auf zusätzliche Unterstützer – mit dem Argument, dass nur das Volksbegehren die Gewähr für Verbesserungen am Gymnasium biete.
Aiwanger appelliert an Philologenverband
Die CSU jedoch will nach wie vor am G8 festhalten und nur das bereits eingeführte Flexibilisierungsjahr ändern. Aiwanger hält davon wenig: „Da würde es überhaupt nichts Vernünftiges geben, sondern nur das alte Flexijahr in neuen Schläuchen. Das zeigt, was auf uns zukäme, wenn unser Volksbegehren scheitert.“ Die CSU, um Kultusminister Ludwig Spaenle, will den Schülern der Mittelstufe durch ein Flexibilisierungsjahr mehr Zeit einräumen will. Gymnasiasten, die Probleme mit dem G 8 haben oder die beispielsweise ein Jahr im Ausland verbringen wollen, sollen demnach in der achten, neunten oder zehnten Klasse ein zusätzliches Jahr einschieben können.
Der Freie-Wähler-Chef appellierte an den Philologenverband, das Volksbegehren zu unterstützen. Lehrer- und Elternverbände hatten sich jedoch erst Anfang Juli hinter das Konzept des „Flexijahres“ gestellt.
MK/dpa