Nach einer U-Bahn-Schubserei mit tödlichem Ausgang beginnt heute vor dem Landgericht München I der Prozess gegen einen 37-Jährigen. Der Lagerlogistiker muss sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten.
München – Nach einer U-Bahn-Schubserei mit tödlichem Ausgang beginnt am Donnerstag (9.30 Uhr) vor dem Landgericht München I der Prozess gegen einen 37-Jährigen. Der Lagerlogistiker muss sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten. Dem Mann wird vorgeworfen, im Juni 2016 im Münchner U-Bahnhof Marienplatz den alten Mann nach einem Wortgefecht heftig geschubst zu haben. Zuvor war es zu einer Drängelei an der Tür eines Zuges gekommen.
Weil die Schutzreflexe des 87-Jährigen wegen des Alters eingeschränkt waren, schlug der Senior mit dem Hinterkopf auf den Bodenplatten auf. Er erlitt eine Kopfplatzwunde und ein Schädelhirntrauma. Sein Zustand verschlechterte sich in der Folge fortlaufend, bis er ein Pflegefall wurde und etwa zwei Monate später an den Folgen seiner Verletzungen starb.
Der Mann wurde damals von Passanten festgehalten und der Polizei übergeben, jedoch kurz darauf wieder entlassen, da zu diesem Zeitpunkt nur eine einfache Körperverletzung erfüllt war. Der Zustand des Rentners verschlechterte sich allerdings zunehmend. Er verstarb am 25. August in einem Pflegeheim im Landkreis Fürstenfeldbruck. Eine Obduktion ergab einen Zusammenhang zwischen dem Schubsen und den letztlich tödlichen Verletzungen des 87-Jährigen. Für den Prozess sind sechs Tage angesetzt.
dpa/pm