Mehrere amtierende und Ex-Angestellte einer Sicherheitsfirma am Münchner Flughafen müssen sich vor Gericht verantworten. Sie sollen über Subunternehmen eigentlich Festangestellte als 400-Euro-Jobber für Überstunden angestellt haben. Damit sollen sie Millionen an Steuern und Sozialabgaben gespart haben.
Man könnte fast glauben, dass sich der Staat hier selbst betrügt, doch entscheiden müssen das nun die Richter. Die Sicherheitsfirma CAP GmbH, Arbeitgeberin für rund 500 Mitarbeiter am Münchner Flughafen, wird beschuldigt, Steuer- und Sozialabgaben in Millionenhöhe veruntreut zu haben. Es geht um eine Summe von 3,4 Millionen Euro. Das Pikante: Die CAP GmbH ist mittlerweile eine 100-prozentige Tochter der Flughafengesellschaft, die wiederum dem Freistaat, der Stadt München und dem Bund gehört.
Was genau wird der CAP vorgeworfen?
Über Jahre hinweg soll das Unternehmen seine Mitarbeiter – statt sie besser zu bezahlen – über die Umwege eines 400-Euro-Jobs entlohnt haben. Dazu hatte sich die CAP diese von insgesamt drei Subunternehmen „ausgeliehen“. Bei den „ausgeliehenen“ Arbeitskräften soll es sich aber um dieselben Mitarbeiter handeln, die eigentlich bereits bei der CAP beschäftigt sind. Sie mussten also weder Arbeitskleidung wechseln, noch die Dienstausweise oder ihren Arbeitsort. Durch eine anonyme Anzeige waren die Ermittler auf den Umstand aufmerksam geworden.
Da für Mini-Jobber weniger Abgaben bezahlt werden müssen, soll so dem Finanzamt und den Sozialkassen ein Schaden in Höhe von 3,4 Millionen Euro entstanden sein, so heißt es in einem SZ-Bericht.