Di, 16.06.2015 , 10:07 Uhr

Die Pest als Auslöserin - Passionsspiele Oberammergau

Alle zehn Jahre finden die Passionsspiele in Oberammergau statt. Nun haben die Vorbereitungen für die nächsten Passionsspiele im Jahr 2020 begonnen. 

 

 

Oberammergau – Die Passionsspiele von Oberammergau gehen auf ein Gelübde im Jahr 1633 zurück. Damals grassierte überall im Land die Pest. Die Bewohner des oberbayerischen Dorfes am Alpenrand versprachen, regelmäßig ein Spiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi aufzuführen, sollten sie fortan von der Seuche verschont bleiben. Der Überlieferung nach starb von da an kein Einheimischer mehr an der Pest. 1634 fand die erste Aufführung statt.

 

 

Mit nur wenigen Unterbrechungen wird die Tradition seitdem fast lückenlos gepflegt. Inzwischen finden die Aufführungen alle zehn Jahre statt, das nächste Mal 2020. Von den gut 5000 Einwohnern steht dann fast jeder zweite auf oder hinter der Bühne. Die Darsteller sind Laien, ihre Kostüme und Verkleidungen aufwändig hergestellt. So ist es vor den Passionsspielen auch nichts ungewöhnliches, dass die Schauspieler, also quasi ein großer Teil des Dorfes, sich echte Bärte stehen lassen, die zu ihren Rollen passen. Zu den rund 100 Aufführungen auf der großen Freilichtbühne des Theaters kommt zusammen rund eine halbe Million Menschen aus aller Welt. Die Gemeinde investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in das Spektakel, erwirtschaftet aber regelmäßig ein sattes Plus.

 

 

Stückl stellt Leitungsteam für Passionsspiele 2020 vor

 

Spielleiter Christian Stückl stellt am Dienstag in Oberammergau sein Team für die Passionsspiele 2020 vor. Besonders eine Personalie hatte Aufsehen erregt: Sein Stellvertreter soll der junge Oberammergauer Abdullah Kenan Karaca sein, der allerdings kein Christ, sondern Moslem ist. Der Oberammergauer Gemeinderat hatte Stückl und sein Team am Montagabend nach hitziger Diskussion mit 13 zu 5 Stimmen bestätigt. (dpa/lby)

 

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