Mi, 02.03.2016 , 11:32 Uhr

Die umstrittene Welt der Freizeitwaffen

Waffen werden im Brauchtum, dem Sport und der Jagd eingesetzt. Ihr Gebrauch als Freizeitobjekte ist jedoch umstritten. Es stellt sich immer wieder die Frage, was reizt Menschen am Schießsport?

 

Der Deutsche Schützenbund ist einer der größten deutschen Sportverbände. Er zählt rund 1,4 Millionen Schützen, darunter auch Bogen- oder Armbrustschützen.  Viele Mitglieder müssen sich dabei immer wieder gegen gewisse Vorurteile wehren. Das Brauchtum des Schießsports ist besonders in Bayern und Niedersachsen sehr vertreten.

 

Die Zahl der Waffen in Deutschland ist auch beachtlich. Im Nationalen Waffenregister waren Anfang 2015 rund 5,8 Millionen legale Waffen gespeichert, die sich in Privatbesitz oder im Besitz von Vereinen befanden. Bei 1,45 Millionen Waffenbesitzern in der Bundesrepublik besitzt im Schnitt jeder von ihnen etwa vier Waffen.

 

Laut Jürgen Kohlheim, dem Vizepräsidenten des Deutschen Schützenbundes, sind die Motivationen für den Schützensport abhängig vom Lebensumfeld und der Wohnlage. «Im dörflichen Bereich kommt es oft durch die Bindung an die Nachbarschaft dazu, dass man sich dem Schützenverein zuwendet. Im städtischen Gebiet, wo die Konkurrenz an Sportangeboten viel größer ist, spielen andere Motive eine Rolle. „Die Faszination des Sports mache aus, «sich auf etwas Bestimmtes konzentrieren zu müssen“, es mehr als „Hin- und Herhüpfen“. Der sportliche Faktor werde unterschätzt, glaubt der Schießsport-Experte: Man brauche einen durchtrainierten Körper, um Waffen gut zu bedienen.
Die Mitgliederzahlen sind – wie bei vielen anderen Sportvereinen auch – rückläufig. Außerdem hat der Schießsport mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen: Das Schießen mit einer Luftdruckwaffe ist erst von 12 Jahren an erlaubt. Zu diesem Zeitpunkt sind viele Jugendliche schon in anderen Sportarten verankert.

 

Nach dem Amoklauf von Winnenden hat das Bundeskabinett 2009 ein schärferes Waffenrecht beschlossen, das auch strengere Regeln für Sportschützen vorsieht. Wie Jägern und allen anderen Privatpersonen ist auch Sportschützen der Waffenbesitz nur nach sorgfältiger Prüfung erlaubt. Schusswaffen mit größerem Kaliber darf nur erwerben, wer mindestens 21 Jahre alt ist. Ein Sportschütze muss sich vor dem Kauf der ersten Waffe vom Schießsportverband bescheinigen lassen, dass er mindestens ein Jahr lang in einem Verein trainiert hat und die Waffe für eine bestimmte anerkannte Schießsportdisziplin braucht.

 

(dpa)

Deutscher Schützenbund Freizeitwaffen Schützenverein
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