Im Gegensatz zu den zahlreichen Ausständen der GDL hatten viele Eltern anfangs noch Verständnis für den Kita-Streik. Mittlerweile jedoch wendet sich das Blatt. Die Nerven der Eltern liegen blank. Heute gibt es eine Aktion um 16.30 Uhr auf dem Marienplatz, um die Forderungen der Eltern in den Mittelpunkt zu stellen.
Der Kita-Streik geht in die dritte Woche. Anfangs hatten viele Eltern noch Mitleid und Verständnis für die Erzieher. Doch nachdem keine Annäherung in Sicht ist und dadurch auch der Streik erst einmal unbefristet weitergeht, geht der Zuspruch der Eltern für den Streik zurück. Bereits letzte Woche berichteten wir über eine Frau, die infolge des Kita-Streiks ihre Arbeit verlor.
Nun haben die Eltern genug von der Arbeitsniederlegung. Sie sind mit ihren Kräften am Ende, wissen nicht mehr wo und wie das Kind tagsüber versorgt werden soll. Der Urlaub ist aufgebraucht und auch viele Großeltern können die Kitas nicht dauerhaft ersetzen. Daher findet am Mittwoch eine Aktion, organisiert von besorgten Eltern, statt. Um 16.30 Uhr beginnt die Versammlung auf dem Marienplatz, in der ihre Forderungen öffentlich gemacht werden sollen.
Protest der Eltern
Dabei geht es keineswegs darum, dass die Erzieher mit ihren Forderungen Unrecht haben, sondern lediglich darum, dass der Streit auf den falschen Schultern ausgetragen wird – auf denen der Eltern und vor allem der Kindern.
Seit Beginn des Streiks kam es noch nicht einmal zu offiziellen Tarifverhandlungen, weshalb viele Eltern sich nun zur Wehr setzen. „Kita-Streik – Eltern wehrt euch!“ macht nun morgen den Anfang. Eine schnelle Einigung wird aber aus dem Protest sicher nicht hervorgehen, sodass die Eltern zumindest für die nächsten Tage weiterhin für eine Unterbringung ihrer Kleinen sorgen müssen.