Im Fall des Kunstfundes in München, bei dem es sich zu großen Teilen um vom Regime der Nationalsozialisten gestohlenene Werke handeln könnte, will die Landesregierung jetzt mit dem Sammler sprechen, bei dem die Kunstwerke gefunden wurden.
Der bayerische Justizminister Winfried Bausback (CSU) will sich mit Cornelius Gurlitt, bei dem im Februar 2012 rund 1400 wohlmöglich entartete Kunstwerke gefunden worden waren, „zu einer einvernehmlichen Lösung kommen“.
„Wenn Eigentümern von Bildern, die in der NS-Zeit enteignet wurden, jetzt Verjährung entgegengehalten wird, wäre das schwer erträglich!“, so heißt es vom neuen Justizminister.
Winfried Bausback denkt sogar darüber nach, ob er eine Berufung für unrechtmäßige Besitzer von Kunstwerken, die das NS-Regime geraubt hat, per Gesetz grundsätzlich ausschließen lassen will.
Zum Zeitpunkt des Fundes war der damalige Kunstminister Wolfgang Heubisch für Fälle von entarteter Kunst zuständig. Der FDP – Politiker will aber von dem Fund nichts gewusst haben.
Als er zum ersten Mal vom Schwabinger Kunstfund gehört hatte, hielt er das nach eigenen Aussagen für einen Scherz. „Ist denn heute der erste April?“, habe er zuerst gedacht.
Ab kommender Woche sollen die Kunstwerke im Internet zu sehen sein, so die Leiterin der Taskforce Kunstfund in Schwabing.
adc / dpa