Die Stadt München geht für ihr Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, neue Wege. Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung beschloss am Mittwoch einstimmig, ein Modellprojekt für Werksmietwohnungsbau auf dem Areal der ehemaligen Funkkaserne auszuschreiben.
München – Unternehmen sollen hier langfristig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Münchner Betrieben Wohnraum auf Mietspiegelniveau anbieten.„Ich bin davon überzeugt, dass es im Wettkampf um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend eine Rolle spielen wird, ob ein Unternehmen mit dem Arbeitsplatz gleichzeitig auch eine Wohnung zur Verfügung stellen kann“, erklärt Oberbürgermeister Dieter Reiter. „Das Angebot von Werksmietwohnungen ist deshalb sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe sehr, dass sich die Münchner Unternehmen zahlreich beteiligen, damit aus diesem Modellprojekt ein Erfolgsmodell wird.“
Aufgrund der rasanten Preisentwicklung für Wohnraum nehmen Berufstätige immer mehr Einschränkungen beim Wohnstandard und immer größere Pendelwege in Kauf. Daher hatte der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, Modellprojekte zu entwickeln, die ein Engagement im arbeitgebergeförderten Mietwohnungsbau attraktiver gestalten sollen. Konkrete Vorhaben wurden bereits auf den Weg gebracht: Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften engagieren sich beim Bau von Wohnungen für Auszubildende und Studierende, für städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für Beschäftigte in Mangelberufen.
Bezahlbare Wohnungen im Ballungsraum anzubieten, wird jedoch auch für Unternehmen immer wichtiger, um Arbeitskräfte zu gewinnen. Deshalb will die Stadt die bisherigen Projekte um einen weiteren Pfeiler ergänzen – das Modellprojekt für Werksmietwohnungsbau. Dieses richtet sich an private Arbeitgeber oder Investoren, die auf städtischen Flächen selbst ein Angebot für bezahlbare Wohnungen schaffen wollen.
In dem ersten Modellprojekt sollen auf dem Areal der ehemaligen Funkkaserne Werksmietwohnungen mit einer Geschossfläche von 2.300 Quadratmetern entstehen. Die Anzahl der Wohnungen wird erst im Rahmen konkreter Planungen der Investoren feststehen, da die Wohnungsgrößen nach firmenspezifischen Anforderungen variieren können. Ähnlich wie im Rahmen des „Konzeptionellen Mietwohnungsbaus“ (KMB) wird bei der Ausschreibung auf einen Preiswettbewerb verzichtet. Die Fläche wird zum aktuellen Verkehrswert ausgeschrieben, den das unabhängige städtische Bewertungsamt ermittelt.
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