Die ausgeklügeltsten Maschen lassen sich Kriminelle im Internet einfallen, um an Geld zu kommen. Nun konnte die Kripo Ingolstadt erfolgreich einen bundesweit agierenden Internetbetrüger festnehmen. 160 Zahlungskarten konnten in dessen Wohnung aufgefunden werden.
Es ist langwierig und aufwendig Internetbetrüger ausfindig zu machen. Zudem wird fundiertes und spezialisiertes IT-Wissen dazu gebraucht. Dass sie dieses besitzen, bewiesen die Internetspezialisten der Kriminalpolizei Ingolstadt.
Diese konnten einen 50-jährigen Deutsch-Ukrainer identifizieren, der sechs Jahre lang unter falscher Identität betrügerische Internetgeschäfte abwickelte. Er hatte in dieser Zeit einen Schaden in hohem sechsstelligem Bereich verursacht. Die Kriminalpolizei Ingolstadt war hartnäckig an seinem Fall geblieben und konnte den Betrüger nach einjähriger intensiver Ermittlungsarbeit stellen, In Berlin wurde dieser auf frischer Tat festgenommen.
Den Anfang der Ermittlungen verursachte eine 50-jährige Landwirtin aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Als die Frau feststellte, dass unrechtmäßig Geld von ihrem, für Notfälle eingerichteten Spendenkonto abgehoben worden war, erstattete die Dame Anzeige bei der Polizei.
Die zuständigen Ermittler in Bezug auf Cyberkriminalität fanden nach langem Forschen heraus, dass ein Betrüger die angegebenen Kontodaten des Spendenaufrufes der Dame genutzt hatte und sich auf deren Kosten Ware in einem großen Onlinekaufhaus bestellte. Später verkaufte er diese Ware unter falschem Namen an zahlreiche nichtsahnende Empfänger in ganz Deutschland weiter und hatte sich dabei mit seinem professionellen illegalen Warenhandel mit verschiedensten Firmenidentitäten und Fakepersonalien einen stattlichen Gewinn erzielt.
Die Schrobenhausener Anzeigeerstatterin hatte Glück, denn die im Lastschriftverfahren abgebuchten Gelder konnten wieder auf ihr Spendenkonto zurückgebucht werden, da sie die unrechtmäßige Abbuchung noch rechtzeitig bemerkt hatte.
Die Masche des Täters war es, viele kleine Schäden im gesamten Bundesgebiet zu verursachen. Oftmals wurde wegen den kleinen Beträgen von den Geschädigten keine Anzeige erstattet. Der Betrüger konnte dennoch, trotz hoher Abschottungsmaßnahmen, von den IT-Spezialisten unter Federführung der Staatsanwaltschaft Ingolstadt aufgefunden werden. So wurde er vergangenen Dienstagnachmittag, den 12.04., vor seinem PC sitzend, in seiner, unter falschem Namen angemieteten Wohnung in Berlin geschnappt.
Es stellte sich zudem heraus, dass gegen den Cyberstraftäter bereits zwei Haftbefehle und mehrere Suchanfragen verschiedenster Staatsanwaltschaften vorlagen. Neben zahlreichen gefälschten Ausweisdokumenten wurden in seiner Altstadtwohnung auch noch hunderte Prepaid-Telefonkarten sowie mehr als 160 Zahlungskarten für diverse Bankkonten aufgefunden, welche der Täter unter verschiedenen Identitäten angelegt und genutzt hatte. Der Festgenommene legte sofort aufgrund des hohen Ermittlungsdrucks ein umfassendes Geständnis ab, welches den Verdacht der Kripo bestätigte. Der Mann hatte die letzten Jahre als Vollzeitbetrüger „gearbeitet“ und dadurch monatlich vierstellige Beträge erwirtschaftet. 2500 illegale Transaktionen konnten in seinem Buchungssystem festgestellt werden.
mm