Eine Familie aus Venezuela hatte am Montagmittag unfassbares Glück. Ihr Kinderwagen wurde von einem Güterzug erfasst, weil ein vorbeifahrender Zug eine so starke Sogwirkung erzeugt hatte. Zum Glück war der Kinderwagen leer und niemand wurde verletzt.
Gegen 12:50 ereignete sich das Unfassbare: Eine Familie aus Venezuela stand gerade am Gleis 3 des Bahnsteigs in Markt Schwaben. Sie macht gerade Urlaub in Europa und wollte mit der S-Bahn nach München fahren. Das Ehepaar stand am Automaten, um einen Fahrschein zu kaufen. Die vier und zwei Jahre alten Kinder befanden sich gleich in der Nähe ihrer Eltern. Der Kinderwagen stand jedoch ein paar Meter entfernt am Bahnsteig, als gerade ein Güterzug vorbeifuhr.
Mit über 100 Stundenkilometern raste der Zug aus Mühldorf am Bahnsteig vorbei. Durch seine starke Sogwirkung zog dieser den Kinderwagen auf die Gleise und überfuhr ihn. Es blieben nur noch Einzelteile im Gleis zurück. Zum Glück für alle Beteiligten: Es befand sich nur Essen und eine Kamera im Kinderwagen.
Der Lokführer bekam von dem Vorfall nichts mit. Der Fahrdienstleiter jedoch musste mit ansehen, wie der Kinderwagen vom Bahnsteig vor den Güterzug gezogen wurde. Nach der Sperrung der Strecke eilte er sofort ins Gleisbett, um nach diesem zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt wusste er nicht, dass der Kinderwagen leer war. Der Mann hörte nur entsetzte Schreie der Ehefrau. Ein Schock, den er vermutlich nicht so schnell vergessen wird.
Die Bundespolizei wurde informiert und nahm den Vorfall auf. Sie nimmt den letztlich glücklichen Ausgang zum Anlass, vor den Gefahren durchfahrender Züge an Bahnsteigen zu warnen:
(pol/jh)