Schon seit langem beschäftigt die sogenannte Hollywood-Kurve in Geretsried die Lokalpolitik. Ist sie eine Gefahr für den Verkehr oder nicht? Jetzt kommt der bayerische Innenminister Joachim Herrmann zum Ortstermin.
Der Schriftzug ‚Geretsried‘ an der sogenannten Hollywood-Kurve an der Bundesstraße 11 bei Geretsried erregt seit einiger Zeit die Gemüter. Vor allem geht es um Fragen der Verkehrssicherheit. Behörden sind der Meinung, der Schriftzug müsse weg. Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann hatte bereits angekündigt, sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen und kommt nun am Samstag zum Ortstermin.
Eigentlich war es eine Freinacht-Aktion. 2012 hatten ein paar Geretsrieder die Hollywood-Buchstaben an den Hügel in der Kurve an der B11 gelegt. Die witzige Idee kam gut an. Die Einwohner der größten Stadt im Tölzer Landkreis wollten den Schriftzug behalten. Sogar eine Facebook-Gruppe hatte sich deshalb gegründet.
Anfangs waren die Buchstaben noch relativ lose auf dem Hügel gelegen, sodass weitere Spaßvögel einmal ein „seid erregt“ daraus kreierten. Als die Fußballer vom FF Geretsried in die Kreisliga aufstiegen, lagen plötzlich zwei ‚F‘ vor dem Stadtnamen.
Die damalige Bürgermeisterin Cornalia Irmer ließ sich nicht lumpen. Nachdem die Buchstaben während des Winters verschwunden waren, hatte die Stadt sie für rund 6000 Euro fest installieren lassen. Das Problem: Es ist eigentlich ein Schwarzbau, denn es gab keine Genehmigung vom staatlichen Bauamt. Deshalb teilen manche Behörden nun auch die Ansicht, dass der Schriftzug wieder weg müsse. Die Stelle sei unfallträchtig, die Buchstaben könnten die Verkehrssicherheit gefährden und Autofahrer ablenken. Auch der Landrat von Bad Tölz-Wolfratshausen Josef Niedermaier äußerte sich dazu in einer Videobotschaft auf YouTube:
Nun wird der Schwarze Peter zwischen Behörden und Ämtern hin- und hergeschoben: Wer kann den Schriftzug genehmigen, wer soll ihn verbieten? Kann man ihn zum Kunstwerk erklären oder eine Ausnahmegenehmigung erteilen? Fragen über Fragen, auf die Joachim Hermann möglicherweise am Samstag eine Antwort findet.