Am Münchner Hauptbahnhof sind in der Nacht auf Mittwoch keine weiteren Flüchtlinge angekommen. Der letzte Zug sei gegen 1 Uhr eingetroffen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Unter den Passagieren seien keine Flüchtlinge gewesen.
Seit Ungarn am Montag die Schleusen geöffnet hat und Flüchtlinge ungehindert in Züge hat steigen lassen, herrscht am Hauptbahnhof der Ausnahmezustand. In nahezu jedem Zug aus Ungarn, Italien und Österreich kommen hunderte Asylsuchende an. Bis Montagnacht waren es 800. Am Dienstag sind bis Mittag weitere 1.400 angekommen. Viele Münchner haben sich spontan zu Hilfsdiensten eingefunden und verteilten gespendete Lebensmittel an die Flüchtlinge.
Ab dem frühen Morgen sollten wieder Züge aus Ungarn anrollen. Ob Flüchtlinge an Bord waren, war zunächst unklar. „Da können wir keine Prognose abgeben“, sagte der Polizeisprecher.
Bis zum frühen Abend waren am Dienstag etwa 2100 Flüchtlinge angekommen. Sie wurden registriert und mit Bussen in Erstaufnahmeeinrichtungen gebracht. Die Züge aus Ungarn lösten in der bayerischen Landeshauptstadt eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Hunderte Spender brachten Lebensmittel, Kleidung, Zahnbürsten, Windeln und andere Geschenke für die Asylbewerber zum Hauptbahnhof.
„Wir danken sehr herzlich dafür, können das alles aber gar nicht mehr verarbeiten“, sagte ein Polizeisprecher am Abend. „Die Lagerkapazität ist erschöpft. Es tut uns leid, wenn die Menschen Semmeln schmieren und die dann gar nicht mehr verteilt werden können.“ Wer weiter helfen wolle, solle die Sachspenden zu den Erstaufnahmeeinrichtungen bringen.
dpa /mh /pm