Während das Bayerische Innenministerium an der Kreuz-Pflicht in Behörden festhält, wird diese von Comedian Michael Mittermeier scharf kritisiert.
Die Umsetzung der Kreuz-Pflicht in Bayerns Dienstgebäuden will das Innenministerium des Freistaats nicht überwachen. „Wir sehen keinen Anlass zu einer Überprüfung – und freuen uns über jedes Kreuz, das hängt“, sagte Ministeriumssprecher Oliver Platzer der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag). „Wir setzen voraus, dass die jeweilige Behördenleitung die Allgemeine Geschäftsordnung kennt und danach handelt“.
Der bundesweit kontrovers diskutierte und auch innerkirchlich umstrittene bayerische Kreuzerlass war am Dienstag amtlich geworden. Er enthält keinerlei konkrete Angaben zu Art, Größe und Anzahl der Kreuze, die am 1. Juni in Bayerns Dienstgebäuden anzubringen sind. „Die Behördenleiter sollen das Kreuz so aufhängen, wie sie es für richtig halten“, sagte Platzer weiter.
Der Comedian Michael Mittermeier (52) hält die Debatte um Kruzifixe in bayerischen Behörden für eine „Phantomdiskussion“. „5 Prozent in Bayern gehen regelmäßig in die Kirche, aber wir hängen in 100 Prozent der Behörden ein Kreuz auf“, sagte Mittermeier der Deutschen Presse-Agentur in München. „Ich habe nicht das Gefühl, ich werde hier vom Islam überrannt, das ist Blödsinn.“ In Deutschland interessiere sich kaum jemand für Allerheiligen – dafür feierten 80 Prozent der Menschen Halloween. Der gebürtige Oberbayer ist derzeit mit seinem neuen Programm „Lucky Punch – Die Todes-Wuchtl schlägt zurück“ auf Tour.
dpa