Di., 13.03.2018 , 12:13 Uhr

Justizminister will Sexualverbrecher mit Fake-Kinderpornos ködern

Der Nachweis von Straftaten im Darknet ist per se schwierig. Ein Problem sind dabei fehlende «Keuschheitsproben» für die verdeckten Ermittler. Für den obersten Juristen im Freistaat ein Grund, laut über ungewöhnliche neue Wege nachzudenken.

 

München: Die Polizei soll nach Ansicht von Bayerns Justizminister Winfried Bausback künftig mit gefälschten Kinderpornos im Internet auf Verbrecherjagd gehen. «Gerade im Bereich Kinderpornografie stoßen unsere verdeckten Ermittler nach geltendem Recht häufig an Grenzen», sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München. Um in den Internet-Tauschbörsen im Darknet nicht als verdeckter Ermittler aufzufallen, müssten sie zunächst eine «Keuschheitsprobe» abgeben, also selbst kinderpornografisches Material hochladen. «Da ihnen dies nach geltendem Recht nicht möglich ist, können die Täter verdeckte Ermittler schnell enttarnen.»

 

Oftmals hätten die Behörden abseits der Tauschbörsen keine weiteren Ermittlungsansätze, um den Tätern «ihr abscheuliches und widerwärtiges Unwesen» nachzuweisen, betonte Bausback. «Das müssen wir dringend ändern.» Durch den Einsatz von eigens zu Zwecken der verdeckten Ermittlung hergestellten Fake-Bildern und – Videos mit kinderpornografischen Inhalten könne die Tarnung der Beamten aufrecht erhalten und zugleich Tätern besser das Handwerk gelegt werden.

 

Die Ermittler müssten zweifelsohne «sehr behutsam vorgehen», zudem brauche die Neuregelung enge Grenzen: «So dürfen die verdeckten Ermittler selbstverständlich kein echtes kinderpornografisches Material hochladen, sondern nur echt aussehendes», sagte Bausback. Die Ermittlungsbehörden dürften keinesfalls dazu beitragen, dass Kinder tatsächlich zu Schaden kommen.

 

«Gerade bei der Bekämpfung von Kinderpornografie im Darknet ist der Einsatz von verdeckten Ermittlern von zentraler Bedeutung», sagte Bausback. Denn anders als bei der Bekämpfung des Drogen- und Waffenhandels oder anderer organisierter Kriminalität gebe es bei der Kinderpornografie keine «Offline-Komponente», die klassische Ermittlungsmaßnahmen etwa bei der Auslieferung des Materials ermögliche. Ziel aller Anstrengungen müsse es sein, sexuellen Missbrauch zu verhindern und weitere Taten zu unterbinden. «Jedes missbrauchte Kind ist eines zu viel.»

 

dpa

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 18.12.2025 Zahngold verkaufen in München: So holen Sie das Beste aus alten Kronen und Brücken heraus Viele Menschen haben zu Hause noch kleine Döschen mit alten Kronen, Brücken oder Inlays liegen – entweder vom letzten Zahnarztbesuch oder von den Eltern und Großeltern. Was häufig nicht beachtet wird: dass darin ein beachtlicher Wert stecken kann. Zahngold besteht in der Regel aus hochwertigen Edelmetall-Legierungen und kann – richtig verkauft – einen unerwarteten Geldbetrag 17.12.2025 So finden Münchner Skifans die perfekten Skisocken für lange Tage auf der Piste Wer an Ski-Ausrüstung denkt, sieht meist zuerst Ski, Schuhe und Helm vor sich. Die Socken landen gerne in der Restekiste, oft als dicker Wollstrumpf aus der Winterlade. Spätestens nach dem ersten langen Tag am Sudelfeld, am Brauneck oder in Garmisch merken viele Münchnerinnen und Münchner, dass genau diese Entscheidung den Unterschied macht: zwischen warmen, entspannten