München – Hunderte kommunale Kitas in Bayern sind am Mittwoch wegen Warnstreiks geschlossen geblieben. «Es sind deutlich über 400 Einrichtungen», sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Genaue Zahlen könne er erst am frühen Nachmittag mitteilen. Die Gewerkschaften Verdi und GEW fordern eine Besserstellung der generell eher niedrig bezahlten Berufe in den Kindertagesstätten und hatten zur zweiten Warnstreikrunde in kommunalen Kindertagesstätten aufgerufen. Schwerpunkte sollen München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg sein. Die nächste Tarifrunde findet am Donnerstag in Düsseldorf statt. Auch in anderen Bundesländern wird gestreikt.
In München ist für den Vormittag eine kleinere Protestkundgebung in der Innenstadt geplant. Zum Streik aufgerufen sind nur die Mitarbeiterinnen in kommunalen Einrichtungen. Nicht bestreikt werden die Kitas der Wohlfahrtsverbände und der freien Träger. Bei der ersten Warnstreikrunde im März waren mehrere hundert Kitas geschlossen geblieben.
Auch Ministerin Müller fordert bessere Bezahlung für KITA-Mitarbeiter
Bayerns Familienministerin Emilia Müller sprach sich heute in München dafür aus, in den aktuellen Tarifgesprächen die Rahmenbedingungen für den Erzieherberuf zu verbessern. „Wer sich jeden Tag um unsere Kleinsten kümmert, trägt eine enorme Verantwortung. Erzieherinnen und Erzieher leisten tagtäglich einen wichtigen Beitrag für die Zukunft unserer Gesellschaft.” Daher sei es notwendig, deren Ansehen und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Insbesondere bei der Bezahlung bestehe Nachholbedarf.
“Ich plädiere daher gegenüber den Tarifparteien dafür, bei den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung nachzubessern sowie Nachteile bei der tariflichen Eingruppierung nach einem Arbeitgeberwechsel zu beseitigen. Wir müssen dafür sorgen, dass dieser Beruf nicht nur ideell gewinnbringend ist. Er muss sich auch kräftiger im Geldbeutel bezahlt machen“, so die Ministerin.
Mehr dazu gibt es heute Abend ab 18 Uhr auf münchen.tv.
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