Der Bayerische Lehrerverband BLLV hat massive Proteste gegen die geplante Ausweitung der Präsenzpflicht von Lehrern an den Schulen angekündigt.
„Das neueste Vorhaben der CSU erweckt den unguten Eindruck, dass Lehrkräfte nachmittags untätig zu Hause sitzen würden und ohnehin zu viel Freizeit hätten“, beschwert sich der Präsident des BLLV Klaus Wenzel.
Der Ausbau der Angebote für bayerische Schüler, die Ganztagsschule zu besuchen, hatte die CSU zuletzt auf die Idee gebracht, dass Lehrer auch länger in den Schulen bleiben und arbeiten müssten.
Niemand müsse aber in Sorge sein: Die bisherige Arbeit vervielfache sich nicht, die Schulen bräuchten nur weitere Mitarbeiter, verspricht die Co-Vorsitzende der CSU-Projektgruppe, Kerstin Schreyer-Stäblein.
Der BLLV protestiert unterdessen: Der jüngste Vorstoß der CSU zum Thema Ganztagsschule fördere nur das Bild vom Lehrer, der nachmittags untätig zu Hause sitze.
Der Eindruck des lockeren Lehrerjobs, der am Nachmittag und in den Ferien frei hat und somit mehr Urlaub als irgendein Mensch in einem anderen Beruf, wird dem wirklichen Job des Lehrkörper höchstens teilweise gerecht:
Vor- und Nachbereitung der Unterrichtsstunden, Unterricht am Nachmittag, Korrigieren von Arbeiten von der Extemporale bis zum Abitur gehören genauso zum modernen Lehrer wie Fortbildungen, teils auch am Wochenende.
adc / dpa