Geld und Eifersucht haben in München-Obergiesing für die Eskalation eines Beziehungsstreits gesorgt. Ein 30-Jähriger soll seine Lebensgefährtin mit einem Messer angegriffen und sie mit heißem Wasser verbrüht haben. Die drei Kinder des Paares wurden in die Obhut des Jugendamtes gegeben.
Am Mittwoch, 15.04.2015, gegen 08.45 Uhr, kam es zu einem Einsatz von Polizei- und Rettungskräften in einem Mehrfamilienhaus in München-Obergiesing. Es wurde mitgeteilt, dass eine Bewohnerin in eine Nachbarwohnung flüchtete, weil sie vom Lebensgefährten mit heißem Wasser übergossen und mit einem Messer verletzt wurde.
Vor Ort machten der 30-jährige irakische Lebensgefährte und seine 31-jährige litauische Partnerin gegenteilige Aussagen, sodass zunächst davon ausgegangen wurde, dass die Geschädigte sich die Verletzungen selbst zugefügt und dabei auch den Lebensgefährten verletzt hatte. Bei den ersten Ermittlungen durch das Fachkommissariat für Fälle der häuslichen Gewalt ergaben sich jedoch Zweifel am angenommenen Tatablauf, sodass im weiteren Verlauf des gestrigen Tages die Mordkommission München durch die Staatsanwaltschaft München I mit der Fallübernahme betraut wurde.
Beziehungsstreit endet im Krankenhaus
Aufgrund einer Stichverletzung im linken seitlichen Brustbereich der Litauerin wird der Fall als versuchtes Tötungsdelikt gewertet. Die Geschädigte musste aufgrund der zugezogenen Verbrühungen an Armen und dem Rücken sowie der Stichverletzung durch den Rettungsdienst zur stationären Behandlung ins Krankenhaus verbracht werden. Der tatverdächtige Lebensgefährte wurde infolge einer Schnittverletzung an der Hand ebenfalls zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Lebensgefährte räumt Tat ein
Bei einer am gestrigen Tag durchgeführten Vernehmung des Lebensgefährten, durch Beamte der Mordkommission, räumte dieser letztlich sowohl einen Stich mit einem Küchenmesser, wie auch das Überschütten mit heißem Wasser ein. Dem Ganzen sei ein Beziehungsstreit wegen Geld und Eifersucht vorausgegangen.
Die Staatsanwaltschaft wird am heutigen Tag Haftbefehl wegen versuchten Totschlags beantragen und der Tatverdächtige zur Entscheidung der Haftfrage dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt. Die drei gemeinsamen Kinder der Tatbeteiligten im Alter von 2, 5 und 8 Jahren, von denen sich nur das Jüngste in der Wohnung zur Tatzeit befand, wurden der Obhut des Jugendamtes übergeben.
(Pressebericht Polizei)