München – Die Stadt München will homosexuelle Flüchtlinge in besonderen Schutzräumen betreuen. Das hat der Sozialausschuss am Donnerstag beschlossen, wie die Stadt mitteilte.
In einem ersten Modellprojekt will das Amt für Wohnen und Migration schwule, lesbische, trans- und bisexuelle Flüchtlinge in bis zu fünf Wohngemeinschaften unterbringen. Die Betroffenen seien zumeist wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt worden und geflohen. In Gemeinschaftsunterkünften fühlen sie sich oft nicht sicher. Es gebe einen akuten Bedarf für eine gesonderte Unterbringung dieser Gruppe.
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Bayern begrüßte die Entscheidung. Meldungen über Gewalt gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Asylsuchende in Gemeinschaftsunterkünften zeigten die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme, teilte der LSVD mit. Konservative und homophobe Einstellungen seien auch unter den Mitbewohnern der Betroffenen verbreitet. Die erste Einrichtung speziell für homosexuelle Flüchtlinge ist im Februar 2016 in Nürnberg eröffnet worden.
dpa