Do., 17.03.2016 , 10:57 Uhr

Muslimin als Zeugin vor Gericht - lüftet sie den Schleier?

Eine Frau soll vor Gericht aussagen – gegen einen Mann, der sie verbal beleidigt hat. Klingt erst einmal wenig aufregend. Doch die Frau ist Muslimin und wollte in erster Instanz im Zeugenstand den Schleier nicht abnehmen. Jetzt steigt die Spannung, was in der Berufung passiert.

 

München – Ein Prozess um angebliche Beleidigungen gegen eine Muslimin geht am Donnerstag (10.00 Uhr) vor dem Landgericht München in die zweite Runde. Mit Spannung wird erwartet, ob die Frau bei ihren erneuten Auftreten vor Gericht ihren Schleier abnehmen wird. In der Verhandlung vor dem Amtsgericht hatte sich die 43-Jährige geweigert, den Niqab abzunehmen, der ihr Gesicht verhüllt und nur die Augen sehen lässt. Ihr Anwalt hatte allerdings in der vergangenen Woche in der «Bild»-Zeitung angekündigt, dass sie nun den Schleier lüften werde. Sie habe nicht gewusst, welche Konsequenzen drohen könnten.

 

 

Der Angeklagte soll die Frau an einer Münchner S-Bahn-Station mit den Worten «Ihr Arschlöcher» und «Du gehörst hier nicht her» beschimpft haben. Die Frau zeigte ihn an. Gegen den Strafbefehl über 50 Tagessätze legte der Mann Einspruch ein, es kam zur Verhandlung vor dem Amtsgericht. Ein neutraler Zeuge gab dort an, er habe keine Beleidigung gehört – der Amtsrichter sprach den Mann frei. Dagegen hat die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. Das Landgericht muss nun erneut über den Fall befinden.

 

(dpa/lby)

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 03.12.2025 Warum die Haustür wichtiger ist als Sie denken Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt: Einbrecher nutzen überwiegend leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren, doch auch Haustüren (https://oknoplast.de/haustueren/) sind häufige Angriffsziele. Entscheidend ist die Widerstandsdauer. RC2-Türen halten einem Einbruchsversuch mindestens drei Minuten stand, RC3-Türen mindestens fünf Minuten. Das klingt nach wenig Zeit, doch genau diese Minuten machen den Unterschied: Die meisten Gelegenheitstäter geben bereits nach wenigen 02.12.2025 Pferdesport im Aufwind: Moderne Strategien für gesunde, leistungsstarke Turnierpferde Der Pferdesport erlebt in den vergangenen Jahren einen spürbaren Wandel. Turnierplätze, Trainingsanlagen und Reitställe sind nicht mehr nur Orte, an denen sportliche Höchstleistungen erwartet werden, sondern auch Schauplätze eines neuen Verantwortungsbewusstseins. Im Mittelpunkt stehen Sportpferde, die als Hochleistungssportler gelten und entsprechend umsichtig betreut werden. Gesundheit, Wohlbefinden und mentale Ausgeglichenheit sind zu zentralen Messgrößen geworden –