Im NSU-Prozess wurde am Dienstag erstmals eine Angehörige des sogenannten Terrortrios vernommen. Die Mutter des toten, mutmaßlichen Neonazi-Terroristen Uwe Böhnhardt, Brigitte Böhnhardt, erhebte Vorwürfe gegen die Behörden. Sie gab an, dass Beamte des Landeskriminalamts gedroht hätten, die drei flüchtigen Neonazis zu erschießen, falls sie sich bei der Festnahme widersetzen würden. Ein Beamter habe ihr gesagt: „Wenn wir sie aufspüren und die zucken nur – glauben Sie mir, unsere Leute sind schneller mit der Pistole, die haben das gelernt.“
Nachdem Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und ihr Sohn Uwe Böhnhardt untergtaucht seinen, habe die pensionierte Lehrerin weiterhin Kontakt zu dem Trio gehabt. „Wir haben vom ersten Telefongespräch an verlangt, dass sie sich stellen“, sagte die 65-Jährige. Bei späteren Gesprächen seien ihr Sohn und Beate Zschäpe grundsätzlich bereit gewesen, sich zu stellen – Uwe Mundlos aber nicht.
rr/dpa