Fr., 13.11.2015 , 11:15 Uhr

Acht Babyleichen gefunden - Polizei findet Verdächtige

Die Polizei hat in Oberfranken in einem Anwesen sterbliche Überreste von mindestens acht Säuglingen gefunden. Die zunächst verschwundene 45-Jährige hat die Polizei nun ermittelt. Ob sie die Täterin ist, ist noch unklar.

 

/München – Es muss ein grausamer Anblick sein: Bei den in Oberfranken gefundenen Babyleichen soll es sich um vermutlich acht tote Kinder handeln. „Die sind in einem schlechten Zustand“, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Rechtsmedizinische Untersuchungen müssten nun ergeben, ob es möglicherweise noch mehr tote Körper sein könnten.

 

Die Leichen seien in der Wohnung einer 45 Jahre alten Frau in Wallenfels (Landkreis Kronach) gefunden worden. Ob sie als dringend tatverdächtig gilt, wollte die Sprecherin zunächst nicht sagen. Sie ging den Fahndern mittleweile ins Netz.

 

Auch im Raum Landshut eine Babyleiche aufgefunden

 

Die sterblichen Überreste der Säuglinge waren am Donnerstagnachmittag bei einem Notarzteinsatz gefunden worden. Der Notarzt war nach Polizeiangaben explizit wegen der Babyleichen und nicht wegen eines anderen Notfalls gerufen worden. Eine Anwohnerin hatte ihn demnach alarmiert. Die Obduktion der Körper ist noch für den Freitag geplant. Die Untersuchungen der Rechtsmediziner sollen bis Anfang nächster Woche Aufschluss darüber geben, wie lange die Kinder bereits tot sind, welches Geschlecht sie haben und woran sie gestorben sind.

 

Einen ähnlich schrecklichen Fund hatte am Mittwoch ein Mann im Raum Landshut gemacht. Im Kofferraum des Autos seiner Tochter entdeckte er nach Angaben der Polizei eine Babyleiche in einem Plastiksack. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 22-Jährige ihre Schwangerschaft verheimlicht und den Säugling nach der Geburt getötet hat.

 

Besonders schlimmer Fall schon einmal in Oberfranken

 

Auch in den vergangenen Jahren sorgten Funde von Babyleichen in Deutschland immer wieder für Aufsehen. Im Mai stand eine Frau in Siegen (Nordrhein-Westfalen) vor Gericht, sie war die Mutter zweier toter Säuglinge, die in Kühltruhen entdeckt worden waren. Sie wurde zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.

 

In Bad Alexandersbad in Oberfranken waren im Oktober 2013 zufällig bei Bauarbeiten zwei Babyleichen gefunden worden, die Mutter soll sie in den 1980er Jahren geboren, aber nicht versorgt haben. Das Landgericht Hof sprach sie vor fast genau einem Jahr frei: Mord sei ihr nicht mehr nachzuweisen – und Totschlag sei bereits verjährt.

 

dpa/red

 

 

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