Zooguide Ilse Tutter äußerte bereits gegenüber der dpa, dass Homosexualität in der Wissenschaft lange kein Thema war, da man es einfach nicht sehen wollte: „Man wollte es wegleugnen und sagen, das ist ein widernatürliches Verhalten, um homophobe Argumente zu haben.“ Sie spricht im direkten Bezug auf Homophobie über menschlichen Unsinn, den es im Tierreich noch nie gegeben hat.
Auch der Tierpark Hellabrunn nimmt auf seiner Website zu dem Thema Stellung:
„Als Lern- und Bildungsort für den komplexen Bereich der Biodiversität, was so viel wie die Vielfalt des Lebens bedeutet, ist es uns eine Herzensangelegenheit, dieses Thema in Hellabrunn zu platzieren und Aufklärungsarbeit hinsichtlich unterschiedlicher geschlechtlicher Verhaltensweisen im Tierreich zu leisten. ‚Natürlich vorkommende‘ homosexuelle Geschlechterkombinationen bei zahlreichen Tierarten sind Beleg dafür, dass diese Varianten ihren festen und angestammten Platz in der Natur haben. Das darf auch als ‚Brückenschlag‘ in die LGBTIQ-Community verstanden werden, die sich in diesen Zeiten leider immer wieder gegen homophobe und minderheitenfeindliche Ressentiments reaktionärer Kreise erwehren muss.“ – Tierpark-Direktor Rasem Baban
Darum bietet der Tierpark Hellabrunn nun erstmals in der Pride Week Sonderführungen zum Thema „Homosexualität im Tierreich“ an. Das Paradebeispiel ist hierbei das schwule Pinguinpärchen des Zoos. Der Tierpark will über seine Führungen einen „passenden Impuls“ zur Vielfalt menschlicher und tierischer Beziehungen auslösen.