Mi., 25.01.2017 , 14:41 Uhr

Säugling geschüttelt und schwer verletzt - Tagesmutter schlug schonmal zu

Schütteltrauma – immer wieder sind Ärzte bei Säuglingen damit konfrontiert. Täter sind oft überforderte Eltern. In München ist jetzt eine Tagesmutter beschuldigt, die 2006 schonmal ein Kind geschlagen haben soll. 

 

München – Eine Münchner Tagesmutter sitzt wegen versuchten Totschlags eines Säuglings in Untersuchungshaft. Die 53 Jahre alte Frau habe den Ermittlungen zufolge einen knapp zehn Monate alten Buben so geschüttelt, dass er eine schwere Hirnblutung erlitt, berichtete Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins am vergangenen Freitag.

 

Am letzten Mittwoch sei die Tagesmutter in ihrer Wohnung festgenommen worden, nachdem ein medizinisches Gutachten den Tatvorwurf erhärtet habe. Das Kind hat den Angaben zufolge wahrscheinlich irreparable Gesundheitsschäden erlitten und muss seit der Tat Mitte September 2016 intensivmedizinisch betreut werden.

 

Was Polizei und Sozialreferat über die Tatverdächtige bekannt geben

 

Die Frau hatte seit 1994 als Tagesmutter gearbeitet und betreute nach dem Vorfall bis zuletzt Kinder – allerdings mit einer Kollegin und mit dem Einverständnis der Eltern, wie die Sprecherin des Münchner Sozialreferats, Hedwig Thomalla, sagte. Eine Pflegeerlaubnis könne nicht ohne weiteres entzogen werden. «Wir haben alles in die Wege geleitet, um die Pflegeerlaubnis zu entziehen», sagte sie nun. Die Frau sei unter anderem 2014 von externer Stelle überprüft und sehr gut beurteilt worden. Das Schütteln von Babys durch eine Tagesmutter sei eine Ausnahme. «Mir ist kein derartiger Fall bekannt.»

 

Die Tagesmutter hatte im September selbst den Notarzt gerufen und angegeben, das Kind habe sich beim Wecken auffällig verhalten. Die Ärzte vermuteten schließlich ein Schütteltrauma. Das Jugendamt erstattete Anzeige. Da das Leben des Kindes zeitweise am seidenen Faden hing, übernahm die Mordkommission die Ermittlungen. Es wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, das am 13. Januar vorlag und das die Misshandlung kurz vor der Verständigung des Notarztes bestätigte.

 

2006 schonmal ein Tatvorwurf

 

Die Frau war bei ihrer Arbeit schon einmal aufgefallen. «2006 gab es schon einmal einen Tatvorwurf», sagte da Gloria Martins in dem Pressegespräch. Das Verfahren sei gegen ein Geldauflage eingestellt worden. Wie die tz berichtet, habe die Frau damals ein nicht mal zwei Jahre altes Kind geohrfeigt. Die Zeitung beruft sich dabei auf Aussagen der Oberstaatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl.

 

dpa/pm

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 18.12.2025 Zahngold verkaufen in München: So holen Sie das Beste aus alten Kronen und Brücken heraus Viele Menschen haben zu Hause noch kleine Döschen mit alten Kronen, Brücken oder Inlays liegen – entweder vom letzten Zahnarztbesuch oder von den Eltern und Großeltern. Was häufig nicht beachtet wird: dass darin ein beachtlicher Wert stecken kann. Zahngold besteht in der Regel aus hochwertigen Edelmetall-Legierungen und kann – richtig verkauft – einen unerwarteten Geldbetrag 17.12.2025 So finden Münchner Skifans die perfekten Skisocken für lange Tage auf der Piste Wer an Ski-Ausrüstung denkt, sieht meist zuerst Ski, Schuhe und Helm vor sich. Die Socken landen gerne in der Restekiste, oft als dicker Wollstrumpf aus der Winterlade. Spätestens nach dem ersten langen Tag am Sudelfeld, am Brauneck oder in Garmisch merken viele Münchnerinnen und Münchner, dass genau diese Entscheidung den Unterschied macht: zwischen warmen, entspannten