Noch bevor die dritte Startbahn in die Bauphase geht, wollen Gegner des Milliardenprojektes mit dem Ministerpräsidenten in Dialog gehen – dort, wo der Lärm am lautesten ist.
Das Treffen soll nicht irgendwo stattfinden, sondern im Freisinger Stadtteil Attaching, denn dieses Gebiet wäre am stärksten von dem Fluglärm der dritten Startbahn betroffen. Wenn es nach der Regierung geht, können acht Gesprächsrunden in der Münchner Staatskanzlei stattfinden.
Das Aktionsbündnis „AufgeMUCt“ lehnt diese Einladung ab. Die Gegner wollen ausschließlich vor Ort mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) über das Vorhaben diskutieren, am Brennpunkt eben. Das Bündnis kritisierte am Dienstag, das Vorhaben sei zu kurzfristig übermittelt worden. Geplant für das Treffen der sechs Vertreter von „AufgeMUCt“ mit Seehofer war laut dpa der 17. September. Der Termin, genau drei Tage nach Ende der Sommerferien, fällt nun zunächst ins Wasser.
Das Aktionsbündnis ist sauer. Nicht nur auf den Ministerpräsidenten, sondern auch auf die Kanzlei. Es sei ein „unhöfliches Vergehen“ der Staatskanzlei gewesen, denn nicht jeder Sprecher habe eine gesonderte Einladung erhalten. Es wurde nur ein Umschlag verschickt. Darin sieht „AufgeMUCt“ mangelndes Intersse seitens der Regierung an einem ernsthaften Dialog.
Zahlreich wurde gegen das Bauvorhaben geklagt. Im Juli wurden bereits die letzten Klagen gegen die Baugenehmigung für die dritte Startbahn vom Bundesverwaltungsgericht abgewiesen. Politisch gesehen stagniert das Projekt. Die Stadt München sowie Bund und Land können sich mit der Bahn nicht anfreunden. Noch im Herbst soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.
Horst Seehofer wird die Gespräche fortführen, nur der Ort, an dem die Diskussion stattfinden wird, bleibt vorerst im Ungewissen.
Autorin: ScRi