Nach einem windigen Tag stürmt Tief «Axel» auch in der Nacht weiter. Während sich die Lage in vielen Regionen des Freistaats entspannt, haben die Einsatzkräfte vor allem in Oberbayern viel zu tun.
München – Sturmtief «Axel» verabschiedet sich nur langsam: Schnee und Wind haben in der Nacht zum Donnerstag vor allem in Oberbayern noch einmal zahlreiche Unfälle verursacht. In den anderen Regionen Bayerns verlief die Nacht weitgehend ruhig. Einzelne Unfälle mit hohem Schaden stachen heraus. Und es bleibt frostig.
Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord registrierte bis zum frühen Donnerstagmorgen 170 Verkehrsunfälle binnen 24 Stunden, die meisten davon am Nachmittag und in den Abendstunden. Das Gros verlief glimpflich, es gab nur wenige Verletzte. Bei Moosinning (Landkreis Erding) war eine Autofahrerin wohl wegen der winterlichen Straßenverhältnisse auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem Lastwagen zusammengestoßen. Die Frau erlitt schwere Verletzungen.
Im Süden Oberbayerns gab es zwischen Mittwoch- und Donnerstagmorgen etwa 160 Verkehrsunfälle, wie ein Polizeisprecher sagte. Das seien etwa dreimal so viele wie sonst. Auf der Autobahn 8 wurden zwei Menschen schwer verletzt, die ihren Wagen nahe Siegsdorf (Landkreis Traunstein) auf dem Pannenstreifen abgestellt hatten. Sie waren bei Schneefall ausgestiegen und wurden von einem anderen Fahrzeug erfasst. Die drei Menschen im zweiten Wagen wurden leicht verletzt.
Das Polizeipräsidium Oberpfalz meldete am Donnerstagmorgen lediglich 17 Verkehrsunfälle, in Niederbayern zählten die Beamten in der Nacht 26 Einsätze auf den Straßen. In Oberfranken entstand beim Zusammenstoß zweier Lastwagen ein Schaden von 500 000 Euro. Zunächst hatte sich in der Nacht ein Lkw quer gestellt, dann fuhr ein weiterer Sattelzug bei schneebedeckter Fahrbahn auf. Die beiden Fahrer wurden in ihren Kabinen eingeklemmt und leicht verletzt.
Zunächst unklar war die Ursache eines Unfalls nahe Forchheim. Dort kam am späten Mittwochabend ein Wagen von der Straße ab und überschlug sich, wie die Polizei mitteilte. Die 62 Jahre alte Beifahrerin kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus und starb dort kurze Zeit später. Der 64-jährige Fahrer wurde schwer verletzt.
Für den Donnerstag deutete sich eine vorläufige Entspannung der Wetterlage an: Der Deutsche Wetterdienst hob seine Unwetterwarnungen in den Morgenstunden teilweise wieder auf. Vor allem am Alpenrand könne es aber auch am Vormittag noch zu schweren Sturmböen und Schneefall kommen, hieß es. Auch übers Wochenende soll es schneien und kalt bleiben, teils mit Höchstwerten unter null Grad. In der Nacht zum Samstag kann es der Prognose zufolge sogar in einigen Alpentälern über Schneeflächen bis zu minus 23 Grad eisig werden.
(dpa/lby)