München/Berlin – Allen Aufklärungskampagnen zum Trotz ist die Zahl der Neuinfizierungen mit HIV in Bayern nicht zurückgegangen.
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) steckten sich 2015 im Freistaat etwa 390 Menschen mit dem Virus an, darunter 340 Männer. Das sind ebenso viele wie im Jahr zuvor – und es entspricht dem Trend in ganz Deutschland.
Bundesweit haben sich laut RKI im vergangenen Jahr 3200 Menschen neu mit HIV infiziert. «Dies belegt, dass es weiter keinen Grund zur Entwarnung gibt», sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in München. Ähnlich formulierte es das RKI: «Die Empfehlung, Kondome zu verwenden, bleibt Grundpfeiler der HIV-Prävention und hat nichts an Aktualität verloren».
Derzeit leben vermutlich rund 11 600 Menschen im Freistaat, die mit dem HI-Virus infiziert sind, 9400 von ihnen sind Männer. 280 hatten sich im vergangenen Jahr beim Sex mit einem anderen Mann angesteckt, in 90 Fällen war die Infektion auf heterosexuellen Geschlechtsverkehr zurückzuführen. In nur 25 Fällen erfolgte die Übertragung in Folge von Drogenmissbrauch.
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(dpa/lby)