München – Letztmals vor der Landtagswahl berät am Montag in München (10.00 Uhr) der Vorstand der CSU über die strategische Ausrichtung der laufenden Wahlkampagne. Bei dem Treffen in der Münchner CSU-Zentrale wird es aber nicht nur um bayerische Themen gehen, wie bei den vergangenen Sitzungen dürfte einmal mehr auch die aktuelle Situation in der Bundesregierung – darunter auch das für Montagabend erwartete Lösungskonzept der Dieselkrise – eine entscheidende Rolle spielen.
So hatte etwa die überraschende Wahl von Ralph Brinkhaus zum Chef der Unionsfraktion im Bundestag auch in der CSU für Unruhe gesorgt. Obwohl vor der Abstimmung die CSU-Spitze ausdrücklich für den auch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) präferierten Bewerber Volker Kauder geworben hatte, dürfte Brinkhaus auch aus der CSU Stimmen erhalten haben. In der CSU-Basis war Brinkhaus‘ Wahl auf geteiltes Echo gestoßen. Insbesondere die Merkel-Kritiker verbuchten es primär als Erfolg, zugleich gab es aber auch Befürchtungen, dass dies die Position von Parteichef Horst Seehofer geschwächt habe.
Angesichts der seit Wochen schlechten Umfragewerte dürfte es aber auch über das Wahlkampffinale viel zu besprechen geben. Die CSU kam zuletzt nur noch auf Werte um die 35 Prozent und würde damit am 14. Oktober eine derbe Wahlpleite einfahren. 2013 erzielte die CSU noch 47,7 Prozent der Stimmen. Bis zu sieben Parteien könnten den Umfragen zufolge den Einzug in den Landtag schaffen.
dpa