Ab dem 1. Mai gelten bundesweit verschärfte Vorgaben für Bioabfälle:
Der Anteil von Kunststoffen im Biomüll darf maximal 2 Prozent betragen, der Gesamtanteil an Fremdstoffen wie Glas oder Metall 3 Prozent.
Diese Grenzwerte richten sich zwar primär an Entsorger und Kompostieranlagen, doch auch Münchner Haushalte sind indirekt betroffen – denn nur sauber getrennter Biomüll wird künftig noch verwertet.
Warum die neuen Grenzwerte?
Plastikreste in der Biotonne zersetzen sich zu Mikroplastik, das über Komposterde in Böden und Gewässer gelangt. In München wird Biomüll zu hochwertigem Kompost verarbeitet, der etwa in städtischen Grünanlagen oder als „Münchner Erden“ verkauft wird.
Bisher müssen Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWM) Plastiktüten mühsam per Hand aussortieren – ein Schritt, der durch bessere Mülltrennung überflüssig werden soll.
Münchens Strategie: Kontrolle statt Strafen
Anders als manche Kommunen setzt die Landeshauptstadt weiter auf Aufklärung: Qualitätskontrolleure und Müllwerker prüfen stichprobenartig Biotonnen und markieren fehlbefüllte Behälter mit Hinweisen
Bei starken Verunreinigungen wird der Inhalt als Restmüll entsorgt – was höhere Kosten verursacht, die auf Mieter umgelegt werden können. Bußgelder sind theoretisch möglich, aufgrund der anonymen Bebauungsstruktur in München aber praktisch kaum durchsetzbar.
Was gehört (nicht) in die Biotonne?
Erlaubt: Obstschalen, Kaffeefilter, Gartenabfälle
Verboten: Plastiktüten (auch „kompostierbare“), Kaffeekapseln, Glas
Der AWM empfiehlt, Bioabfälle in Zeitungspapier einzuwickeln oder kostenlose „Bio-Eimer“ zu nutzen, wie sie bereits in Stadtteilen wie Laim ausgegeben wurden
Ziel: Mehr Qualität, weniger Mikroplastik
Mit der Novelle der Bioabfallverordnung soll vor allem die Belastung durch Kunststoffe reduziert werden. Münchens Biomüll liegt mit einem Fremdstoffanteil von unter 2 Prozent bereits jetzt im Soll, doch die neuen Regeln erfordern weiterhin konsequente Mülltrennung – damit aus Abfall wieder Erde wird, die den Namen „Bio“ verdient.