Mi., 26.07.2017 , 09:51 Uhr

Zoll präsentiert Marihuana-Fund mit Millionenwert

550 Kilogramm Marihuana hat der Zoll in einem Laster gefunden. Für die Ermittler nicht nur ein Erfolg – sondern auch Grund zur Sorge.

Es roch nach Cannabis im Münchner Zollfahndungsamt: «Marihuana in dieser Menge habe ich auch selten gesehen», sagte der Präsident des deutschen Zollkriminalamts Norbert Drude am Mittwoch. Eine halbe Tonne sichergestellte Drogen haben der Zoll und die Staatsanwaltschaft Hof dort vorgestellt.

 

Es handelt sich um den zweitgrößten Fund der vergangenen Jahre in Bayern. 2013 hatten Zollbeamte in der Nähe von Nürnberg 625 Kilo Marihuana beschlagnahmt. Der geschätzte Marktwert der 550 Kilogramm Cannabisblüten liegt bei fünf Millionen Euro. Die Drogen hätten zudem eine gute bis sehr gute Qualität.

 

 

«Ich habe den Eindruck, dass sich die Aktivitäten der Banden nach oben entwickeln», sagte Drude. Die Tendenz gehe zu größeren Drogenfunden, nicht nur bei Marihuana, sondern auch bei Ecstasy und Kokain. Deutschland ist sowohl Transit- als auch Zielland. 2016 stellte allein der deutsche Zoll 2,2 Tonnen Marihuana sicher, 2015 waren es noch 1,5 Tonnen. Die Gesamtmenge betrug 2016 sechs Tonnen.

 

«2017 werden wir eine weitere Steigerung haben», sagte Drude. «Dies ist zwar einerseits erfreulich, aber dieser Trend bereitet uns auch Sorge über die zunehmende Zahl potenzieller Konsumenten und eine mögliche Verharmlosung des Drogenkonsums.»

 

Der Zoll hatte im Dezember auf der Autobahn 9 bei Hof einen Lastwagen mit serbischem Kennzeichen kontrolliert und dabei die halbe Tonne Cannabis entdeckt. «Die Beamten haben einen gewissen Blick für solche Wagen», sagte Drude. Bei der Kontrolle mit einem mobilen Röntgengerät zeigte sich ein Hohlraum an der Stirnseite des Laderaums, in dem die Drogen versteckt waren.

 

Der 61-jährige Fahrer aus Serbien sitzt in Untersuchungshaft; die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen des Vorwurfs der Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erhoben. Im anstehenden Prozess könnte er zu mindestens zwei Jahren Haft verurteilt werden. Nach ersten Erkenntnissen stammt die halbe Tonne Marihuana aus Albanien und sollte nach Hamburg geliefert werden.

 

Eine Ermittlergruppe in Nordbayern aus Polizei und Zoll versucht jetzt, die Hintermänner und Auftraggeber zu finden. Bis zum Ende des Prozesses gegen den 61-jährigen Fahrer werden die Drogen in Hof aufbewahrt und anschließend verbrannt.

 

 

 

dpa

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 03.12.2025 Warum die Haustür wichtiger ist als Sie denken Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt: Einbrecher nutzen überwiegend leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren, doch auch Haustüren (https://oknoplast.de/haustueren/) sind häufige Angriffsziele. Entscheidend ist die Widerstandsdauer. RC2-Türen halten einem Einbruchsversuch mindestens drei Minuten stand, RC3-Türen mindestens fünf Minuten. Das klingt nach wenig Zeit, doch genau diese Minuten machen den Unterschied: Die meisten Gelegenheitstäter geben bereits nach wenigen 02.12.2025 Pferdesport im Aufwind: Moderne Strategien für gesunde, leistungsstarke Turnierpferde Der Pferdesport erlebt in den vergangenen Jahren einen spürbaren Wandel. Turnierplätze, Trainingsanlagen und Reitställe sind nicht mehr nur Orte, an denen sportliche Höchstleistungen erwartet werden, sondern auch Schauplätze eines neuen Verantwortungsbewusstseins. Im Mittelpunkt stehen Sportpferde, die als Hochleistungssportler gelten und entsprechend umsichtig betreut werden. Gesundheit, Wohlbefinden und mentale Ausgeglichenheit sind zu zentralen Messgrößen geworden –