Ein starkes Zeichen für Bunt, ein starkes Zeichen gegen Braun. Gut 3000 Zornedinger gingen auf die Straße und zeigten so Solidarität mit ihrem zurückgetretenen Pfarrer. Der will sich nicht mehr dazu äußern.
Zorneding/München – Organisiert vom Bündnis „Bunt statt Braun“ sind am Mittwochabend 3000 Bürger in Zorneding dem Rassismus entgegengetreten. münchen.tv berichtete bereits, dass der aus dem Kongo stammende katholische Geistliche als Pfarrer der Gemeinde, Olivier Ndjimbi-Tshiende, nach mehreren rassistisch motivierten, anonymen Morddrohungen zurückgetreten war.
Der Zornedinger Bürgermeister Piet Mayr (CSU) hielt auf der Kundgebung eine Rede, anschließend gab es eine Lichterkette zwischen katholischer und evangelischer Kirche. Mit dabei auch die bayerische SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen und die Fraktionschefin der Grünen im Landtag, Margarete Bause.
Ndjimbi-Tshiende hat den Ort bei München bereits verlassen und lebt derzeit abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Der 66-Jährige bereitet sich bereits auf eine neue Aufgabe als Priester vor und will sich zu seinem Rücktritt nicht mehr äußern. Das Erzbistum München hatte mitgeteilt, dass der Priester ohne Zorn oder Verbitterung auf seine Jahre in Zorneding zurückblicke.
Es sei ihm zudem wichtig zu betonen, dass er sich mit der ehemaligen CSU-Ortsvorsitzenden Sylvia Boher ausgesprochen und versöhnt habe. Boher hatte in der Vergangenheit immer wieder mit rechtspopulistischen Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht und so mitunter Fremdenhass geschürt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Volksverhetzung, Bedrohung und Beleidigung gegen unbekannt.
mk