In Mittelfranken erschießt ein Amokläufer eine Frau und einen Radfahrer. Aus einem Auto heraus bedroht der Schütze weitere Menschen und flüchtet. Die Polizei warnt vor dem Bewaffneten. Kurz darauf Aufatmen: Der Mann ist gefasst.
Leutershausen – Ein Amokläufer hat in Mittelfranken mindestens zwei Menschen getötet. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter kurz darauf festnehmen, wie ein Sprecher am Freitag sagte. Nach Angaben der Ermittler erschoss der Mann in Tiefenthal, einem Ortsteil der Gemeinde Leutershausen im Landkreis Ansbach, zunächst aus seinem Auto heraus eine Frau. Kurze Zeit später soll der gleiche Täter im fünf Kilometer entfernten Ortsteil Rammersdorf einen Fahrradfahrer erschossen haben. Auch hier starb das Opfer noch am Tatort.
Außerdem sollen ein Landwirt und ein weiterer Autofahrer beschossen oder zumindest bedroht worden sein: „Nach ersten Erkenntnissen blieben beide allerdings unverletzt“, teilte das Nürnberger Polizeipräsidium mit. Der Verdächtige flüchtete zunächst mit einem silbernen Cabrio mit Ansbacher Kennzeichen.
Die Polizei startete daraufhin eine Großfahndung und rief die Bevölkerung auf, bei Hinweisen sofort den Notruf zu wählen: „Der Fahrer ist bewaffnet und macht rücksichtslos von der Schusswaffe Gebrauch“, erklärten die Fahnder – kurze Zeit später erfolgte die Festnahme. Medienberichten zufolge wurde der Mann an einer Tankstelle gefasst.
Der Bürgermeister von Leutershausen, Siegfried Hess, zeigte sich entsetzt von der Tat. „In einem Ort mit 5500 Einwohnern, in dem wir immer beschaulich gelebt haben, kannte man solche Situationen nur aus dem Fernsehen“, sagte Hess. Er sei „fassungslos und von den Socken“. In so einem ländlichen Gebiet könne man sich so etwas gar nicht vorstellen. „Und dann passiert so etwas vor der Haustür. Da fällt einem nichts mehr ein.“ Er habe den Hinterbliebenen bereits kondoliert.
Am Nachmittag sollten bei einer Pressekonferenz in Ansbach weitere Details zu dem Vorfall bekanntgegeben werden.
Im fränkischen #Ansbach hat es offenbar einen #Amoklauf mit mehreren Toten gegeben http://t.co/BYsQNrVnEy
— Robert Fietzke (@robert_fietzke) 10. Juli 2015
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