Berlin / München – Im Streit über angebliche Mängel an S-Bahn-Zügen in München und Nürnberg haben sich die Deutsche Bahn und der Zughersteller Bombardier außergerichtlich geeinigt. Über Details des Vergleichs sei Stillschweigen vereinbart worden, teilten die Unternehmen am Freitag in Berlin mit. Die Vorwürfe, die beide Seiten vor Gericht geäußert hätten, seien damit erledigt.
Der Streit drehte sich um angeblich fehlerhafte Neigetechnik sowie Probleme mit Achsen und Bremsen bei Zügen, wie sie auch in München und Nürnberg zum Einsatz kommen. Der Vergleich umfasst der Mitteilung zufolge die Berliner S-Bahnen, Regional- und S-Bahnzüge in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sowie den «Talent 2».
Aus Industriekreisen verlautete, der Zughersteller werde einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag an die Deutsche Bahn zahlen. Medienberichten zufolge hatte die Bahn hatte 160 Millionen Euro Schadenersatz verlangt.
Es sei ihm ein persönliches Anliegen, das Verhältnis zum wichtigsten Kunden zu verbessern, erklärte der Chef der Bombardier-Zugsparte, Lutz Bertling. Bahnvorstand Gerd Becht betonte, künftig sollten «alle entstehenden Konflikte schneller und ohne Einbindung von Gerichten» gelöst werden.
Die Probleme bei der Neigetechnik verzögerten die Lieferung der neuen Züge erheblich. Bahnchef Grube hatte Anfang 2012 gefordert, es müsse die Blamage vermieden werden, dass zur damals noch geplanten Eröffnung des Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg am 3. Juni 2012 statt der modernen «Talent-2»-Züge alte Ersatzzüge rollen.
(dpa)