Do., 03.05.2018 , 11:16 Uhr

Bayern fordert Kindergeldkürzungen für Familien im Ausland

343 Millionen Euro Kindergeld zahlte Deutschland 2017 an Familien aus, deren Kinder gar nicht in der Bundesrepublik leben. Obwohl Deutschland mit einer Reform des Systems bereits einmal gescheitert ist, will Bayern erneut über den Bundesrat das System reformieren.

 

Brüssel  – Die Höhe des ausgezahlten Kindergeldes an Familien im europäischen Ausland soll nach Ansicht von Bayern entsprechen den jeweiligen Lebenshaltungskosten reduziert werden. Das Kabinett stimmte am Donnerstag bei seiner Sitzung in Brüssel für eine Bundesratsinitiative, die eine sogenannte Indexregelung vorsieht. Das bedeutet, die Höhe des deutschen Kindergeldes wird je nach Wohnort mathematisch an die dortigen Lebenshaltungskosten angepasst.

 

Die Bundesregierung plant schon länger für bestimmte EU-Ausländer Kindergeldkürzungen. Die EU-Kommission lehnte dies aber bislang ab. Laut Bundesregierung wurde 2017 rund 343 Millionen Euro Kindergeld ins Ausland überwiesen. 2010 waren es noch rund 35 Millionen Euro.

 

„Wir wollen ein klares Signal setzen. Wir stellen fest, dass sich die Kindergeldzahlungen massiv erhöht haben, aber nicht für die Kinder die in Deutschland sind, sondern für die, die im EU-Ausland leben“, sagte Söder am Rande der Kabinettssitzung. Er gehe zwar davon aus, dass die Forderung Diskussionen auslösen werde. Da Bayern aber mehr Fairness, Gerechtigkeit und Transparenz wolle, müsse die Diskussion geführt werden. In einigen Ländern wie etwa Rumänien werde das Kindergeld ganz bewusst zu einem zusätzlichen Einkommen umgewidmet.

 

«Wir wollen das deutsche Recht ändern, dem Österreichischen anpassen, nach dem eines ganz klar ist, Kindergeld wird natürlich weiter gezahlt, aber immer nach dem jeweiligen Lebensstandard in dem Wohnsitzland», betonte Söder.

 

Aktuell erhalten Eltern für das erste und zweite Kind jeweils 194 Euro pro Monat, für das dritte Kind sind es 200 Euro und ab dem vierten Kind jeweils 225 Euro. Kindergeld ist keine Sozialleistung, sondern wird für Kinder von Menschen bezahlt, die in Deutschland arbeiten und Einkommensteuer zahlen. Die Zahlung steht auch in Deutschland wohnenden Ausländern zu, wenn sie eine Aufenthaltserlaubnis oder einen bestimmten Aufenthaltstitel besitzen. EU-Ausländer haben für die Dauer ihres Arbeitsaufenthalts in Deutschland Anspruch auf Kindergeld – selbst wenn der Nachwuchs in einem anderen Land lebt.

 

dpa

Bayern Kindergeld Söder

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 18.12.2025 Zahngold verkaufen in München: So holen Sie das Beste aus alten Kronen und Brücken heraus Viele Menschen haben zu Hause noch kleine Döschen mit alten Kronen, Brücken oder Inlays liegen – entweder vom letzten Zahnarztbesuch oder von den Eltern und Großeltern. Was häufig nicht beachtet wird: dass darin ein beachtlicher Wert stecken kann. Zahngold besteht in der Regel aus hochwertigen Edelmetall-Legierungen und kann – richtig verkauft – einen unerwarteten Geldbetrag 17.12.2025 So finden Münchner Skifans die perfekten Skisocken für lange Tage auf der Piste Wer an Ski-Ausrüstung denkt, sieht meist zuerst Ski, Schuhe und Helm vor sich. Die Socken landen gerne in der Restekiste, oft als dicker Wollstrumpf aus der Winterlade. Spätestens nach dem ersten langen Tag am Sudelfeld, am Brauneck oder in Garmisch merken viele Münchnerinnen und Münchner, dass genau diese Entscheidung den Unterschied macht: zwischen warmen, entspannten