Mannschaftsarzt Müller-Wohlfahrt verlässt nach knapp 40 Jahren Amtszeit den FC Bayern München. Das Verhältnis mit Trainer Pep Guardiola galt seit längerem als angespannt. Die Bayern trifft der Rücktritt von Müller-Wohlfahrt hart.
Müller-Wohlfahrt teilte in einer Presseerklärung am Donnerstagabend mit, nach der Partie sei „aus uns unerklärlichen Gründen die medizinische Abteilung für die Niederlage hauptverantwortlich gemacht» worden. Man sehe dadurch das für eine erfolgreiche medizinische Arbeit notwendige Vertrauensverhältnis nachhaltig beschädigt. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Bayern-Sprecher Markus Hörwick konnte den Schritt zunächst nicht bestätigten. Man habe von der Mitteilung keine Kenntnis und könne sie nicht kommentieren.
Verhältnis zwischen Guardiola und Müller-Wohlfahrt zerrüttet
Der 72-jährige Müller-Wohlfahrt war seit fast 40 Jahren mit einer kurzen Unterbrechung Mannschaftsarzt der Münchner und betreut auch die deutsche Nationalmannschaft. Zwischen Bayern-Trainer Guardiola und Müller-Wohlfahrt war es in der Vergangenheit bereits zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, das Verhältnis galt als belastet.
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte vor einem halben Jahr entsprechende Berichte allerdings dementiert und versichert, es gebe keinen medizinischen Dissens bei Bayern München. Vor dem Champions-League-Spiel beim AS Rom im vorigen Oktober widersprach Rummenigge Berichten, es habe einen Streit um die Behandlung und den Operationsort von Thiago gegeben, der nach einem dritten Innenbandteilriss in Barcelona behandelt wurde. Guardiola hatte Thiago gegen den Rat der Bayern-Ärzte nach Spanien geschickt und anschließend erklärt, das sei vielleicht ein großer Fehler gewesen.
Müller-Wohlfahrt kündigt Statement an
Die genauen Hintergründe des plötzlichen Rücktritts sind bislang noch unbekannt. Müller-Wohlfahrt kündigte jedoch am Freitag-Vormittag ein Statement an. „Ich will noch nichts sagen, es ist noch zu früh. Ich werde mich noch äußern, aber nicht heute“, sagte Müller-Wohlfahrt mehreren Münchnern Medien.