Bombenfunde in Baugruben sind in Deutschland nichts Ungewöhnliches. Hunderte von ihnen fielen im zweiten Weltkrieg auf Deutschland, und so werden heute noch zahlreiche Blindgänger gefunden. Doch seit rund einem Jahr horchen die Münchner auf, wenn das Wort Bombe fällt: Zu präsent sind noch die Bilder von der kontrollierten Sprengung im August 2012, als ein Feuerball den nächtlichen Himmel in Schwabing erleuchtete.
Die Bombe, die am Dienstagmorgen in einer Baugrube Hansjakobstraße Ecke Roßsteinerstraße gefunden wurde, sorgte daher für Aufregung in der Stadt. Im Vorfeld der Bauarbeiten war durch Luftaufnahmen aus dem 2. Weltkrieg bereits bekannt, dass hier Fliegerbomben abgeworfen wurden. Daher suchten auf diesem Bebauungsgebiet Fachkräfte aktiv nach Blindgängern. Um 08.50 Uhr am Dienstagmorgen wurde die Feuerwehr München von einem bestätigten Bombenfund informiert.
Nach Klärung der Lage vor Ort folgten Absperrmaßnahmen und Räumungen umliegender Gebäude, darunter Wohnungen und Kindergärten. Ebenfalls wurden der S-Bahnhof Berg am Laim und die U-Bahnhöfe Kreillerstraße und Josephsburgstraße für den Zugverkehr gesperrt, auch die Trambahn 19 war von den Sperrungen betroffen.
Die Bombe konnte schließlich erst am Nachmittag entschärft werden – aufgrund zahlreicher Passanten, die sich nicht an die Absperrungen hielten, musste der Vorgang mehrmals verschoben werden. Um 14.24 Uhr startete der Kampfmittelräumdienst schließlich seine Arbeit und konnte 30 Minuten später die Entschärfung bestätigen – und München atmete auf.