Wieder mehr Menschen in Deutschland stehen hinter der Flüchtlingspolitik Angela Merkels. Dagegen verliert Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer an Rückhalt. Die Deutschen schämen sich für die Brandanschläge auf Asylbewerberheime.
München – Rückenwind für die Kanzlerin. Nach den überwiegend positiven Kritiken für Angela Merkel nach ihrem Talkshowauftritt bei Anne Will am Sonntagabend kann sie nun auch in der Bevölkerungsmeinung wieder zulegen. 54 Prozent der Menschen sind aktuell mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden – das sind acht Punkte mehr als im Vormonat. Mit damals 46 Prozent lag sie auf ihrem auf dem Tiefstwert in dieser Legislaturperiode und dabei fast gleichauf mit dem CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer.
Der muss für seinen harten Asylkurs nun bezahlen. Mit Seehofers Arbeit waren im Vormonat 45 Prozent der Menschen zufrieden. Jetzt stehen nur noch 38 Prozent hinter ihm. Die Umfrage von Infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend wurde vor dem Interview bei Anne Will erhoben.
Dabei sind nur 39 Prozent mit Merkels Flüchtlingspolitik zufrieden. Dabei sind es überwiegend Grünen-Wähler, die die Kanzlerin unterstützen (67 Prozent).
77 Prozent sehen in Merkels Ziel, die Flüchtlingsfrage als europäische Lösung zu bewältigen, zwar den richtigen Weg. Die Bürger wissen laut der Umfrage aber ebenfalls, dass es ein langwieriger Weg werden könnte.
Nach den Vorfellen etwa in Clausnitz (Sachsen) gaben 83 Prozent der Befragten an, sich für Übergriffe etwa auf Flüchtlingsheime zu schämen. Allerdings sank dieser Wert im Vergleich zu einer Umfrage im September demnach um vier Punkte.
mk