Mi., 11.05.2016 , 12:33 Uhr

Dicke Autos und CO2-Schleudern – Bayerns Politiker wieder an Deutschlands Spitze

München – Bayerns Staatsregierung liegt beim CO2-Ausstoß ihrer Dienstwagen bundesweit auf dem letzten Platz – wie schon im Vorjahr. Nach Angaben der Umwelthilfe hat die Staatskanzlei erstmals Angaben zu dessen Dienstwagen verweigert – weshalb die Umwelthilfe nun per Klage eine Auskunft erzwingen will.

 

Die Flotte der Kabinettsmitglieder stößt im Schnitt mehr Kohlendioxid aus als die Regierungsautos der übrigen 15 Bundesländer, wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in ihrem am Mittwoch veröffentlichten, diesjährigen Dienstwagen-Vergleich ermittelt hat. Damit fahren die Bayern mal wieder die größten CO2-Schleudern, denn auch im Vorjahr führten sie die Liste an. Im Durchschnitt liegt der CO2-Ausstoß bei 162 Gramm pro Kilometer – doch da sind die Autos von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) noch nicht einmal mit eingerechnet. Nach Angaben der Umwelthilfe hat die Staatskanzlei erstmals Angaben zu dessen Dienstwagen verweigert – weshalb die Umwelthilfe nun per Klage eine Auskunft erzwingen will.

 

Die Klage sei vor dem Verwaltungsgericht München erhoben worden, teilte die DUH mit. «Die CO2-Werte von Dienstautos sind klassische Informationen, auf die Bürger und Verbände Anspruch nach dem Umweltinformationsgesetz haben», sagte Rechtsanwalt Remo Klinger, der die DUH vertritt. Es sei bedauerlich, dass es des Klagewegs bedürfe.

 

Ein Sprecher der Staatskanzlei sagte dazu, der Auskunftsanspruch sei nicht grenzenlos. «Man kann aus Sicherheitsgründen Angaben verweigern.» Er verwies auf die veränderte Gefährungs- und Sicherheitslage. Die Angaben, die die Umwelthilfe verlange, seien sicherheitsrelevant – weil sie Rückschlüsse auf die Sicherheitsausstattung und den Schutz der Dienstwagen zuließen.

 

Dass die bayerische Staatsregierung insgesamt schlecht abschneidet, ist einfach erklärt: Bayerns Regierungsmitglieder fahren größere Autos als ihre Kollegen in vielen anderen Bundesländern – entweder Audi A8 oder BMW 750d. In Hamburg und Bremen dagegen wird automobiles Understatement gepflegt, Dienstwagen der Luxusklasse sind dort verpönt.

 

pm / dpa

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