Mo, 03.10.2016 , 15:03 Uhr

Die Polizeiberichte vom letzten Wiesn-Wochenende

Mann sexuell missbraucht, Polizist kassiert Kopfnuss, Streit unter Frauen eskaliert, Lager mit Diebesgut bei Putzkräften gefunden, Maßkrug-Schlägereien und mehr. Die Polizeimeldungen vom letzten Wiesn-Wochenende.

 

Sexueller Missbrauch an betrunkenen Mann

 

Ein massiv alkoholisierter amerikanischer Festbesucher schlief am Samstag am Hügel seinen Rausch aus. Ein 38-jähriger Ukrainer mit einem ebenfalls nicht unerheblichen Alkoholisierungsgrad legte sich neben den Schlafenden, zog dessen Hose herunter und führte den Oralverkehr durch. Dies wurde durch spanische Taschendiebfahnder, die die Münchner Kollegen während des Oktoberfestes unterstützen, beobachtet und nach Eintreffen von Unterstützungskräften unterbunden. Der 38-jährige Ukrainer wurde vorläufig festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt.

 

 

Wiesn-Besucher mit Maßkrug verletzt

 

Am Samstag kam es in einem Festzelt zwischen einem 24-jährigen Wiesn-Besucher aus Bremen und einem bislang Unbekannten zu einer körperlichen Auseinandersetzung. In dessen Verlauf wurde dem 24-Jährigen ein Maßkrug auf den Kopf geschlagen. Der junge Mann wurde mit einer Kopfplatzwunde, Schwindel und Kopfschmerzen zur weiteren Abklärung in ein Krankenhaus gebracht.

 

Video: Die Polizei in München bereitet sich für das Oktoberfest vor. In einem speziellen Wiesn Training werden Festnahmen trainiert. Auf der Wiesn-Wache werden auch heuer wieder einige Neulinge arbeiten

 

Gefährliche Körperverletzung mit Maßkrug

 

Ein 37-jähriger Italiener störte sich an dem Konsum von „Wiesnkoks“ (Schnupftabak) und geriet am Samstagabend mit einem 55-jährigen Italiener in Streit. Dabei schlug der 37-Jährige dem 55-Jährigen mit der flachen Hand und im Anschluss mit einem Maßkrug ins Gesicht. Der Mann erlitt eine Platzwunde und ein Schädelhirntrauma und wurde in ein Krankenhaus gebracht. Gegen den Schläger wurde Haftbefehl erlassen.

 

 

Kopfnuss gegen Polizisten

 

Am Samstag gerieten ein 30-jähriger Deutscher und ein 33-jähriger Österreicher in Streit. Der 30-Jährige schlug daraufhin dem 33-Jährigen mit der Faust ins Gesicht. Bei der Verbringung zur Wiesn-Wache durch eine Einsatzgruppe, holte der 30-Jährige mit dem Kopf aus und schlug einen 33-jährigen Polizeibeamten. Dieser wurde nur leicht verletzt. Während der Sachbearbeitung beruhigte sich der 30-Jährige nicht und beleidigte die Polizeibeamten. Der Mann wurde in Gewahrsam genommen. Er erhielt ein Betretungsverbot für die Wiesn.

 

Video:  Wer tanzt, schlägt nicht – so lautet das Motto bei der Bundespolizei, die zur Wiesnzeit mit einem eigenen Diskobus auf der Münchner Hackerbrücke präsent ist.

 

Schläge mit Maßkrug

 

Am Samstag setzte sich ein 41- jähriger Münchner an einen vermeintlich freien Sitzplatz in einem Zelt. Als die eigentlichen Sitzinhaber nach kurzer Zeit zurückkamen, weigerte er sich aufzustehen. Nach erneuter Aufforderung schlug der 41-Jährige einem 17- und einem 27-Jährigen mit einem Maßkrug ins Gesicht. Der 27-Jährige erlitt eine Platzwunde und wurde nach Erstversorgung in ein Krankenhaus gebracht. Der 17-Jährige erlitt eine Beule an der Stirn. Der Maßkrugschläger wurde festgenommen.

 

 

Mit Drogen festgenommen

 

Am Samstagverhielt sich ein 22-jähriger Münchner gegenüber dem Sicherheitsdienst eines Festzelts äußerst aggressiv und wollte das Zelt auch nicht verlassen. Er beschimpfte und beleidigte das Sicherheitspersonal und die Polizisten. Gegen seine Festnahme und den Abtransport inklusive Fesselung wehrte sich der 22-Jährige so stark, dass er liegend zur Wiesn-Wache gebracht wurde. Bei seiner Durchsuchung wurden geringe Mengen Marihuana und Amphetamin aufgefunden und sichergestellt.

 

Streit unter Frauen eskaliert

 

In einem Festzelt kam es am Samstag zwischen zwei Frauen zu einer Streitigkeit, die sich zu einer Schlägerei entwockelte. Eine 31-Jährige schlug dabei einer 19-Jährigen zunächst mit der Faust ins Gesicht und kratzte sie. Anschließend revanchierte sich die 19-Jährige, schlug der 31-Jährigen mit einem Maßkrug ins Gesicht und traf sie im Bereich der Stirn. Die 31-Jährige erlitt eine Platzwunde und wurde in einem Münchner Krankenhaus behandelt. Die 19-jährige Täterin konnte noch im Zelt festgenommen und zur Wiesn-Wache gebracht werden. Sie wurde nach der polizeilichen Sachbearbeitung wieder entlassen.

 

 

Gefährliche Körperverletzung durch Fußtritte gegen den Kopf

 

Eine zuerst verbale Auseinandersetzung zwischen einem 25- Jährigen und einem 26-jährigen Deutschen sowie vier türkischstämmigen Personen, im Alter zwischen 16 und 22 Jahren, eskalierte am Samstag in einer Grünanlage nördlich der Bavaria. Im Verlauf der Handgreiflichkeiten gingen die beiden Deutschen zu Boden und wurden dort von den vier Tätern getreten. Alle vier Schläger wurden einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen. Drei von ihnen wurden im Anschluss wieder entlassen. Wegen seiner Tritte gegen die Köpfe der beiden Geschädigten, wurde der vierte Täter, ein 18-Jähriger aus München, auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt. Zwischenzeitlich wurde auch er wieder entlassen.

 

 

Festnahme eines Taschendiebes auf der Wiesn

 

Am Donnerstagabend tanzte eine 27- jährige Mexikanerin in einem Festzelt mit Freundinnen auf einer Bierbank. Ihre Handtasche hatte sie an einem Tischbein festgebunden. Plötzlich kam ein junger Mann zur Bierbank, drückte sie weiter in die Bank hinein und setzte sich dann an die Stelle, wo sie ihre Handtasche abgelegt hatte. Nach einigen Minuten kam ein 32-jähriger Pakistanischer Staatsangehöriger hinzu und setzte sich ebenfalls an das besagte Tischende. Er tat dann so, als ob er sich die Schuhe binden wolle. Als die 27-Jährige den unerwünschten Tischgästen dann sagte, dass sie gehen sollen, kam es zu einem kurzen Wortwechsel. Der 32-Jährige fordere seinen Begleiter dann plötzlich auf zu gehen. In dem Augenblick konnte die 27-Jährige erkennen, wie er ihren Geldbeutel in seinen Hosenbund steckte und das Hemd darüber streifte. Sie sprang sofort von der Bank und forderte lautstark die Herausgabe ihrer Geldbörse.

 

Als der 32-Jährige dies verweigerte, griff sie unter sein Hemd und zog die Geldbörse selbst heraus. Daraufhin flüchtete der Täter, wurde jedoch von einem anderen Wiesn-Gast verfolgt. Zufällig anwesende Taschendiebfahnder aus Frankfurt und Norwegen bekamen den Vorfall mit und konnten den Dieb noch im Festzelt festnehmen und zur Wiesn-Wache verbringen. Sein Begleiter konnte schon vorher unerkannt in der Menschenmenge untertauchen.

 

Video: Über Facebook und Twitter will die Münchner Polizei zum Oktoberfest zum Beispiel auch vor Taschendieben warnen, denn: die Wiesn ist längst ein Eldorado für Taschendiebe aus aller Welt geworden.

 

 

Festnahme zweier Taschendiebe

 

Am Donnerstag beobachteten Taschendiebfahnder einen 23-jährigen Slowaken und einen 30-jährigen Bosnier, wie sie sich im Barbereich eines Festzeltes in verdächtiger Weise durch das Gedränge bewegten und offensichtlich nach abgelegten Taschen Ausschau hielten. Nach einiger Zeit verließen sie, ohne irgendetwas konsumiert zu haben, den Bereich und begaben sich in Richtung Bavaria. Zusammen mit Taschendiebfahndern aus Barcelona, wurden sie an der dortigen Treppe kontrolliert, wie sie gerade eine Geldbörse und zwei Handys in Augenschein nahmen. Sie wurden vorläufig festgenommen und zur Wiesn-Wache gebracht. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass die Geldbörse einer Wiesn-Besucherin am Abend in einem Festzelt entwendet wurde.

 

Die beiden Männer waren anderen Taschendiebfahndern bereits im Vorfeld in einem Festzelt aufgefallen. Auch dort gingen sie suchend nach abgelegten Gegenständen durch die Reihen. Straftaten konnten dort jedoch nicht beobachtet werden. Bei der Kontrolle wurde bei dem 23-Jährigen auch eine geringe Menge Heroin aufgefunden. Er wurde erst am Vortag aus der Untersuchungshaft wegen Taschendiebstahl entlassen. Nach Sachlage ist davon auszugehen, dass die beiden Diebe in gemeinsamer und arbeitsteiliger Weise Taschendiebstähle begehen, um damit ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

 

 

Drogendealer festgenommen

 

Am Freitag wurde ein 24- jähriger Niederländer auf dem Festgelände mit einem Briefchen in der Hand angetroffen. Bei genauer Begutachtung wurde festgestellt, dass es sich um Kokain handelte. Bei der Durchsuchung des Niederländers, konnten weitere Briefchen, ebenfalls mit Kokain, beschlagnahmt werden. Eine Durchsuchung seines Hotelzimmers in Neufahrn durch die Polizeiinspektion Poing, förderte ebenfalls noch mehrere Konsumeinheiten Kokain zu Tage. Der 24-Jährige wird dem Haftrichter zur Klärung der Haftfrage vorgeführt.

 

 

Video: münchen.tv hat eine Streife der Münchner Polizei über das Oktoberfest begleitet. Auch wenn die Wiesn in diesem Jahr eher ruhig verläuft, gibt es für die Beamten einiges zu tun.

 

 

Australischer Tourist bekommt Maßkrug auf den Kopf

 

Am Sonntag gerieten ein bislang unbekannter Mann und ein 29-jähriger Australier in einem Festzelt in Streit. In der darauffolgenden körperlichen Auseinandersetzung schlug der Unbekannte dem Australier einen Maßkrug auf den Kopf. Dieser erlitt eine Platzwunde an der Schläfe und kam nach Erstversorgung durch die Retter in ein Krankenhaus. Der Täter konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden.

 

 

 

Lager mit Diebesgut bei Putzkräften gefunden

 

Am Sonntag konnten Taschendiebfahnder eine 39-jährige rumänische Putzkraft dabei beobachten, wie diese gezielt stark alkoholisierte und zum Teil schlafende Personen nach möglichem Diebesgut abtastete. Im Laufe der Beobachtungsphase konnten sie ihn beim Diebstahl einer Geldbörse an einem 30-Jährigen aus Nürnberg und einem 39-jährigen argentinischem Touristen feststellen. Im Anschluss erfolgte die Festnahme. Hierbei konnte weiteres Diebesgut in den Jackentaschen des Rumänen aufgefunden werden. Der 39-jährige Dieb nächtigte aufgrund seiner Reinigungstätigkeit in einem 1-Zimmer-Appartement in der Nähe vom Festgelände. In diesem konnten weitere rumänische Reinigungskräfte angetroffen werden. In der Wohnung wurden insgesamt zwölf Mobiltelefone in Alufolie eingewickelt aufgefunden.

 

Erste Ermittlungen ergaben, dass vier davon aus Diebstählen von Volksfesten in München, Pfaffenhofen und Fürstenfeldbruck sowie einem Lokal in Nürnberg stammen. Aufgrund der Gesamtumstände wurden die angetroffenen Personen vorläufig festgenommen und der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Bei den Vernehmungen stellte sich heraus, dass einige der festgenommenen Personen an den Tatörtlichkeiten als Reinigungskräfte eingesetzt waren. Neben dem 39-jährigen Rumänen kristallisierten sich noch seine 34-jährige Ehefrau sowie eine 21-jährige und 18-jährige rumänische Putzkraft heraus. Diese Personen werden aufgrund fehlendem Wohnsitz dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

 

 

Alle Einsatzberichte der Polizei lesen Sie auch hier.

 

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