Fr, 10.04.2015 , 13:47 Uhr

Drogenkauf im Darknet: Festnahme in Freising

Immer wieder ist der illegale Handel mit Drogen, Waffen und anderen verbotenen Gegenständen im sogenannten Darknet oder Deepweb in den Medien. Allzu anonym scheint dieser Vertriebsweg für Käufer und Dealer allerdings nicht mehr zu sein. Im Landkreis Freising ist nun ein Verdächtiger verhaftet worden. 

 

Im Landkreis Freising ist ein 42-Jähriger verhaftet worden, der über das Darknet Drogen bestellt haben soll. Der Hörgertshausener steht im Verdacht, bereits im Jahr 2014 in zwei Fällen Haschisch über das Darknet (illegale Internetplattform) erworben zu haben. Rund 50 Gramm Amphetamin, 110 Gramm Haschisch/Marihuana sowie einen Schlagring und ein Butterflymesser beschlagnahmten Rauschgiftfahnder der Kripo Erding nun bei dem Tatverdächtigen. Das Amphetamin fanden die Rauschgiftfahnder im Kühlschrank bzw. offen in einer Druckverschlusstüte im Arbeitszimmer, während Haschisch und Marihuana im Küchenschrank und auf dem Küchentisch lagen.

 

Das Darknet und die Kriminalität

 

Wer sich schonmal mit dem sogenannten Darknet beschäftigt hat, der kennt wortwörtlich die dunkle Seite des Internets, nämlich die, in der Kinderpornografie frei zur Verfügung steht und wo mit Waffen, Drogen, Organen und allen möglichen kriminellen Dingen gehandelt wird. Möglich wird das ganze, indem durch den verwendeten Tor-Webbrowser eine möglichst hohe Anonymität der Nutzer hergestellt wird, mit der es kaum möglich ist, denjenigen ausfindig zu machen, der hinter einem bestimmten Rechner sitzt – zumindest ging man davon bisher aus.

 

Zwar wird das Darkweb auch benutzt, um Informationen – beispielsweise aus Nordkorea, wo das Internet zensiert und kontrolliert wird – um sich unverfälscht auszutauschen. Auf der anderen Seite weiß man aber auch nicht so ganz, was man dort wirklich glauben soll, da ja fast alles anonym abläuft. Wohl auch deshalb etablieren sich im Darkweb immer wieder Tauschbörsen und Online-Shops, wo Drogen und Co. mit sogenannten Bitcoins, einer Art digitalen Währung, bestellt werden können. Das Risiko, ob die Bestellungen dann ankommen oder nicht, trägt der Käufer. Eine Garantie gibt es nicht. Bewertungsmöglichkeiten sorgen allerdings dafür, dass die Schein-Verkäufer meist schnell herausgefiltert werden.

 

Dem FBI waren in den vergangenen Jahren und Monaten bereits mehrere Schläge gegen diverse Drogen-Shops, wie Silkroad, gelungen, doch die nächsten stehen meist schon in den Startlöchern. Wie genau die Ermittler den Kriminellen hier auf die Schliche kommen, wollen sie meist jedoch nicht verraten – aus ermittlungstaktischen Gründen versteht sich. In dem Fall im Landkreis Freising habe die Polizei einen Tipp von Beamten aus einem anderen Bundesland bekommen, so ein Sprecher gegenüber münchen.tv. Ob und wie die Ermittler darauf kamen, ist derzeit nicht bekannt. Möglicherweise haben sie eine Sicherheitlücke gefunden oder selbst durch Zufall einen Tipp erhalten. Klar ist jedoch, dass sich Kriminelle selbst im Darknet nicht mehr allzu sicher fühlen sollten.

 

Video: Seit Anfang 2013 ermitteln Beamte des Dezernates Rauschgift des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) im Auftrag der Staatsanwaltschaft Deggendorf gegen eine internationale Gruppierung, welche im Verdacht steht, mit Betäubungsmitteln verschiedenster Art Handel in nicht geringer Menge zu betreiben. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen gestalteten sich in diesem Verfahren als besonders schwierig, da die Tatverdächtigen die Vorabsprachen der jeweiligen Drogengeschäfte über ein verschlüsseltes Internet-Netzwerk, im sog. „Darknet“ führten. Insgesamt wurden in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Bayern zwölf Objekte durchsucht. Es waren insgesamt 70 Beamte im Einsatz. Es wurden mehrere Fahrzeuge, Immobilien, Konten und Bargeld im Gesamtwert von ca. 700.000 Euro vorläufig gesichert und mehr als 18 Kilogramm Amphetamine sichergestellt. Vier Personen wurden verhaftet.

 

 

 

 

Darknat Internet Polizei
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