Mo., 21.01.2019 , 09:33 Uhr

Facebook unterstützt Erforschung künstlicher Intelligenz in München

Facebook wird die Erforschung ethischer Fragen rund um künstliche Intelligenz in München mit 7,5 Millionen Dollar unterstützen. Das Geld soll an das neue unabhängige Institut für Ethik in künstlicher Intelligenz in einer Partnerschaft mit der Technischen Universität München über einen Zeitraum von fünf Jahren fließen, wie Facebook am Sonntag ankündigte.

 

Das Institut wolle diverse Aspekte künstlicher Intelligenz wie Fairness, Transparenz und Sicherheit untersuchen, hieß es am Rande der Innovationskonferenz DLD in München. Die Ergebnisse sollen Gesellschaft, Wirtschaft sowie Gesetzgebern zur Verfügung gestellt werden. Von Facebook kommt die Anschubfinanzierung, das Institut will sich aber auch um Geld von weiteren Partnern bemühen. Das Institut wird von Professor Christoph Lütge von der TU München geleitet.

 

Die Ausbreitung lernender Maschinen und künstlicher Intelligenz wirft immer mehr auch ethische Fragen auf. Dazu gehört zum Beispiel, inwieweit Vorurteile von Entwicklern in Algorithmen einfließen und von ihnen verstärkt werden könnten. Inzwischen wurden bereits Fälle bekannt, in denen zum Beispiel Software für Finanzdienstleistungen oder zur Auswahl von Job-Bewerbern einzelne soziale oder ethnische Gruppen diskriminierte.

 

Facebook steht auch im Zentrum dieser Debatten, zum Beispiel mit dem Vorwurf der sogenannten Filterblase, in der Nutzer von der Software nur Informationen aufgetischt bekommen, die ihre Weltsicht verstärken. Facebook setzt – genauso wie zum Beispiel auch Google – zudem auf künstliche Intelligenz, um Inhalte mit Hassrede oder Terrorpropaganda zu finden und zu löschen.

 

Künstliche Intelligenz nutzt Erfahrungen aus der Analyse großer Datenmengen, um Entscheidungen zu treffen. Bisher ist ihr Einsatz vor allem auf einzelne Aufgaben beschränkt – zum Beispiel die Verbesserung von Fotos oder die Prüfung von Dokumenten in Anwaltskanzleien. Es wird aber auch an universell einsetzbaren künstlichen Intelligenzen gearbeitet.

 

dpa

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