Mi, 05.07.2017 , 12:13 Uhr

8-Jähriger erschossen - Großvater steht unter Tatverdacht

In Vogtareuth im oberbayerischen Landkreis Rosenheim hat sich am Mittwochvormittag ein schreckliches Drama abgespielt. Ein 8-jähriger Junge starb an einer Schussverletzung. Sein 79-Jähriger Großvater steht unter Tatverdacht. Die Polizei spricht von einem Familiendrama.

 

 

Ein Großvater soll in Oberbayern seinen acht Jahre alten Enkelsohn erschossen haben. Der 79-Jährige wurde am Mittwoch lebensgefährlich verletzt in einem nahe gelegenen Waldstück in Vogtareuth (Landkreis Rosenheim) gefunden. Er kam in ein Krankenhaus und ist nach Angaben eines Polizeisprechers bis auf weiteres nicht vernehmungsfähig. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln gegen den Mann. „Wenn sowas passiert, ist das ein Riesenschock“, sagte Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter.

 

Die Mutter des Kindes hatte nach Polizeiangaben am Morgen die Beamten alarmiert: Ihr Sohn habe eine Schussverletzung erlitten. Beim Eintreffen der Rettungskräfte lebte der Achtjährige noch. Er kam in ein Krankenhaus, wo er jedoch starb. Der Polizeisprecher machte zunächst keine Angaben dazu, wo der Junge getroffen worden war und mit welcher Waffe geschossen wurde. Laut Medienberichten soll es sich um eine Pistole gehandelt haben. Keine Informationen gab es auch zur möglichen Herkunft der Waffe.

 

Der verdächtigte Großvater habe sich nach seiner mutmaßlichen Tat vom Ort des Geschehens entfernt, sagte der Sprecher. Das Waldstück sei fußläufig in ein paar Minuten erreichbar. Dort fanden die Einsatzkräfte den 79-Jährigen. Welcher Art seine Verletzungen sind und ob der Mann sich umbringen wollte, blieb zunächst offen.

 

Die Einsatzkräfte sperrten das Haus, in dem der Junge niedergeschossen wurde, weiträumig mit rot-weißem Flatterband ab. Die Spurensicherung war an beiden Tatorten – in dem weißen Wohnhaus mit breiten Giebeln und hölzernen Fensterläden sowie in dem Waldstück – und sammelte potenzielles Beweismaterial. „Damit wir die Tat möglicherweise rekonstruieren können“, erläuterte der Sprecher.

 

Polizisten befragten Angehörige und Nachbarn im Ortsteil Zaisering. „Das wird heute und morgen sicherlich noch andauern“, sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums. Wann mit weiteren Erkenntnissen zu rechnen sei, war am Nachmittag noch völlig unklar.

 

In der kleinen Gemeinde nahe dem Chiemsee leben etwas mehr als 3000 Menschen. Dort herrschten nach den Meldungen über das mögliche Familiendrama Entsetzen und Fassungslosigkeit. Seelsorger der Kirche seien im Einsatz, hieß es. „Ich bin geschockt“, sagte Bürgermeister Leitmannstetter (Überparteiliche Wählergemeinschaft). „Über sowas liest man sonst in der Zeitung. Jetzt ist es auf einmal so nah.“

 

Der dreifache Familienvater stammt selbst aus Zaisering. Dort lebten rund 300 Leute, sagte er. Viele Familien. „Das ist besonders hart. Da kennt man sich“, so Leitmannstetter. Für Pläne für eine Trauerfeier für das getötete Kind sei es aber noch zu früh.

 

dpa

 

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