Die Münchner Faschingsgesellschaft Narhalla verleiht in diesem Jahr Schlagerstar Heino den Karl-Valentin-Orden und erntet damit erneut Kritik aus der Kabarett-Szene.
München – Nach den Boxern Wladimir und Vitali Klitschko, Schauspieler Til Schweiger und Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bekommt in diesem Jahr Schlagerstar Heino den Karl-Valentin-Orden durch die Münchner Faschingsgesellschaft Narhalla verliehen. Heino ist der 43. Preisträger. Seine Nominierung sorgte in der Kabarett-Szene für Empörung und Spott. Verehrer von Karl Valentin haben dafür nur Unverständnis übrig.
Alfons Schweigert, der Gründer der „Karl-Valentin-Gesellschaft“ und Kabarettist Ottfried Fischer verfassten gemeinsam ein Protestschreiben im Namen Valentins. In Anspielung auf Valentins Satz „Bin ich ein Narr? Holt mich da raus!“, schrieb Fischer, dass er Valentin nun „im Dschungelcamp der Münchner Narrhalla“ sieht. Schweiggert hingegen kritisierte, der Orden gehe überwiegend an Personen, „die mit Valentin nix am Hut haben, oft nicht einmal mit Humor“.
Die Narrhalla sieht das jedoch anders. Sie hatte Heino als „Deutschlands größten Barden und bekanntesten Sänger“ gelobt und ihm einen „sehr feinen Sinn für Humor“ zugesprochen. Der 76-Jährige sitzt derzeit als Juror in der RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“.
Heino selbst äußerte in der „Süddeutscher Zeitung“: „Das ist sensationell für einen Rheinländer, einen bayerischen Orden zu bekommen, und dann noch den Valentin-Orden. Der war ja ein ganz verrückter Kerl. Das macht mich schon ein bisschen stolz.“
Die Narrhalla verleiht den Orden seit 1973. Der Komiker Valentin (1882 – 1948) ist berühmt für seinen surrealen und bisweilen anarchischen Witz („Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“). Den Orden bekamen unter anderem Loriot, Thomas Gottschalk und Hape Kerkeling, aber auch Politiker wie Helmut Kohl und Edmund Stoiber.
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