In Dachau kommen auf 45.000 Einwohner sechs Bordelle. Deren Betreiber wollen expandieren, doch die Stadt will das mit Auflagen verhindern. Bei einem Ortstermin befasst sich heute das Verwaltungsgericht mit dem Thema.
Heute (8.45 Uhr) verhandelt das Verwaltungsgericht München über zwei Klagen von Bordellbetreibern gegen die baulichen Auflagen der Stadt Dachau, mit denen der Ausweitung der Prostitution Einhalt geboten werden soll. In beiden Fällen geht es um die Vergrößerung bestehender Clubs, in denen Sex gegen Geld angeboten wird. Die Stadt mit 45 000 Einwohnern liegt verkehrsgünstig im Norden von München. Sie beherbergt sechs Bordelle.
Nach Ansicht von Stadtbaurat Michael Simon sind die Bauanträge der Betreiber nicht zulässig. Sie hätten zum Ziel, „über die bereits als Bordell genehmigten Bereiche weitere bordellartige Nutzungen zu erreichen“.
Einer der beiden Bauherren will offenbar mehrere Zimmer mit Nasszellen an das schon bestehende Etablissement andocken. Laut SZ-Informationen soll es sich um eine Kombination aus Fitness Studio, FKK-Club und Bordell handeln.
Beim zweiten Prozess geht es um die Vergrößerung eines Dominastudios.
Beide Verfahren finden an den Orten des Geschehens im Dachauer Gewerbegebiet statt. Die Kammer des Verwaltungsgerichts trifft sich also direkt vor Ort im Gewerbegebiet.
Bereits in der Vergangenheit hatte es mehrere Prozesse zwischen der Stadt Dachau und Bordellbetreibern gegeben. Gerade wegen der „guten Anbindung“ sei Dachau ein so beliebter Bordell-Standort. Die Bürger und Lokalpolitiker scheinen davon allerdings genug zu haben.
pm / dpa