Fr., 11.03.2016 , 14:57 Uhr

Junger Mann stirbt nach Sprung aus Zug - War ihm die tödliche Gefahr nicht bewusst?

Ein Asylbewerber wird in einem Zug aufgegriffen – und springt aus dem Fenster in den Tod. Hatte er so große Angst vor den Kontrolleuren, dass er bewusst sein Leben riskierte oder war ihm die tödliche Gefahr nicht bewusst?

 

München – Ein junger Ägypter ist am Freitagmorgen kurz vor München bei einer Kontrolle bei Tempo 160 aus einem Nachtzug gesprungen und dabei tödlich verletzt worden. Schleierfahnder hätten den 17-Jährigen gerade kontrolliert, sagte der Münchner Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. Während sich die Beamten die Papiere anschauten, sei es dem Mann gelungen, in ein anderes Abteil des aus Verona kommenden Zuges zu gelangen. Er öffnete das Zugfenster und sprang hinaus. Sein Leichnam wurde unweit des Bahnhofs der Ortschaft Haar gefunden.

 

«Was ihn dazu bewogen hat – darüber kann man nur spekulieren», sagte da Gloria Martins. Es handele sich um einen Fall, wie er sich «noch nie vorher ereignet hat». Dass jemand aus einem fahrenden Zug springe, kenne man gewöhnlich nur aus Filmen.

 

Die Schleierfahnder hatten den jungen Ägypter gegen 6.30 Uhr unter den Sitzen versteckt in einem leeren Abteil entdeckt. Der Mann sei auf den Gang geholt worden; die Kontrolle sei relativ «ruhig und gelassen» abgelaufen. Plötzlich sei er in ein Abteil entwischt. Normalerweise ließen sich die Fenster gar nicht öffnen. Doch genau in dem betreffenden Abteil sei die Klimaanlage defekt gewesen, so dass die Blockierung nicht funktionierte.

 

Der junge Ägypter war bereits zuvor einmal in Deutschland aufgegriffen und zur Ausreise nach Österreich aufgefordert worden. Bei den Papieren zu seiner Identität, die er bei sich trug, handelte es sich um ein ausländerrechtliches Dokument aus Österreich. Nach dem Mann sei auch nicht aktiv gesucht worden.

 

(dpa/lby)

Zug

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 17.12.2025 So finden Münchner Skifans die perfekten Skisocken für lange Tage auf der Piste Wer an Ski-Ausrüstung denkt, sieht meist zuerst Ski, Schuhe und Helm vor sich. Die Socken landen gerne in der Restekiste, oft als dicker Wollstrumpf aus der Winterlade. Spätestens nach dem ersten langen Tag am Sudelfeld, am Brauneck oder in Garmisch merken viele Münchnerinnen und Münchner, dass genau diese Entscheidung den Unterschied macht: zwischen warmen, entspannten 15.12.2025 Arbeit 4.0 in München: Warum dynamische Raumkonzepte der Schlüssel zum Erfolg sind Die traditionelle Vorstellung vom Arbeitsplatz – ein fester Schreibtisch in einem zentralen Büro, besetzt von neun bis fünf – erodiert zusehends. Angetrieben durch die Digitalisierung, einen globalisierten Wettbewerb und beschleunigt durch die Erfahrungen der letzten Jahre, befindet sich die Arbeitswelt in einem tiefgreifenden Wandel. Unternehmen und Fachkräfte definieren die Parameter für Produktivität, Zusammenarbeit und Erfolg