Sachsenkam – Wieder muss in Oberbayern eine Ordensgemeinschaft mangels Nachwuchs voraussichtlich aufgelöst werden. Nach dem Birgitten-Orden im Kloster Altomünster dürfte bald das Kloster Reutberg in Sachsenkam (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) an der Reihe sein.
Derzeit leben dort noch zwei Franziskanerinnen, von denen eine hochbetagt und pflegebedürftig ist, wie das Erzbistum München und Freising am Montag mitteilte. Für den Fortbestand wären mindestens drei Nonnen nötig. Es obliegt dem Vatikan, über die Auflösung zu entscheiden. Die Zukunft der beiden Frauen ist unklar.
Das Erzbistum unterstrich, es wolle das Kloster auf jeden Fall als geistliches Zentrum erhalten. Anstelle von Nonnen könnten dort künftig Ordensmänner leben. Sie sollten dann – anders als die kontemplativ lebenden Franziskanerinnen – in der Seelsorge in der Region tätig sein. Zudem soll das Kloster zu einem pastoralen Zentrum werden und etwa von Pfarreien und kirchlichen Trägern genutzt werden können. Weiter soll es spirituelle Angebote wie Gottesdienste und die Eucharistische Anbetung in der Klosterkirche geben.
Das Erzbistum erläuterte weiter, es habe bereits mehrere Orden bei der Aufgabe von Klöstern begleitet, etwa das Ursulinenkloster im niederbayerischen Landshut. Dort habe sich die älter werdende Gemeinschaft entschieden, in ein Seniorenheim umzuziehen. In der Tradition der Ursulinen sollen dort nun eine integrative Grundschule und ein Zentrum der Erwachsenenbildung entstehen. Auch das Kloster Beuerberg unweit von Reutberg musste aufgelöst werden, die letzten Salesianerinnen zogen ins Altenheim. Nun gibt es in dem Gebäude Ausstellungen und Veranstaltungen mit geistlichem Hintergrund.
dpa