Die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der GDL sind laut Angaben der Bahn erneut gescheitert. Damit drohen erneut Streiks. Von bis zu 91 Stunden Ausstand ist die Rede.
Die Gewerkschaft der Lokführer und die Deutsche Bahn haben in ihrem Tarifkonflikt noch immer keine Einigung erzielen können. Scheinbar sind die Verhandlungen in letzter Sekunde gescheitert, wie die Bahn in Berlin mitteilte. Die nächsten Streiks drohen. Im Gespräch ist ein Streik über 91 Stunden:
Die Lokführer-Gewerkschaft GDL will laut „Bild“-Zeitung in ihren Gremien bis Montagnachmittag über weitere Streiks entscheiden. Das meldet das Blatt (Montag) unter Berufung auf Gewerkschaftskreise. Die im Tarifkonflikt von der GDL ausgerufene Streikpause lief Sonntagnacht aus.
Nach dem Zeitungsbericht sitzen seit Sonntagnachmittag der GDL-Hauptvorstand und die Tarifkommission zusammen, um über das weitere Vorgehen im Tarifkampf bei der Deutschen Bahn zu entscheiden. Im Gespräch sei demnach ein Ausstand von bis zu 91 Stunden, schreibt „Bild“. Bei der Sitzung der GDL-Gremien gehe es unter anderem um die Bewertung des jüngsten Tarifangebots der Bahn. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber habe in einem Gespräch mit GDL-Chef Claus Weselsky am vergangenen Freitag weitere Details vorgelegt, schreibt das Blatt. Darüber müsse nun beraten werden.
Die GDL will neben einem Lohnplus und kürzeren Arbeitszeiten für die Lokführer auch erreichen, dass sie für das gesamte Bordpersonal wie Zugbegleiter, Bordgastronomen und Disponenten mitverhandeln darf. Sie will damit gegen den Willen der Bahn in Tarifkonkurrenz zur größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG treten, deren Tarifverträge bislang die Zugbegleiter mit umfasst haben.
Zuletzt hatten die Lokführer vom 17. bis 20. Oktober insgesamt 50 Stunden lang gestreikt – ausgerechnet am Wochenende und zum Start der Herbstferien in vielen Bundesländern.
pm / dpa