Das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk feierte am Freitag sein zehnjähriges Jubiläum. So lange sind ehrenamtliche Fachkräfte bereits bundesweit aber auch international im Einsatz, um anderen Menschen zu helfen.
Das Medizinisches Katastrophen-Hilfswerk (MHW) ist ein gemeinnütziger und mildtätiger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, personelle, materielle und logistische Ressourcen der Wirtschaft, die bisher nicht in den Katastrophenschutz eingebunden sind, bundesweit zu koordinieren und im Katastrophenfall schnell und strukturiert verfügbar zu machen. Notfallmedizinische Fachkräfte engagieren sich ehrenamtlich für das MHW.
Der Verband wurde im Jahr 2005 in München gegründet und entwickelte sich innerhalb dieser Zeit schnell zu einer angesehenen Institution im Katastrophenschutz. Bereits 2007 wurde während des G8-Gipfels in Heiligendamm der erste Großeinsatz mit rettungsdienstlichen Einheiten privater Unternehmen abgewickelt. Es folgten weitere Einsätze, zum Beispiel während der SKI-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen, der Hochwasserlage in 2013 in Bayern und Thüringen sowie während des diesjährigen G7-Gipfels auf Schloss Elmau.
Auch internationale Hilfe wurde in vielen Projekten durch das MHW geleistet. Zu den größten Projekten gehörten die Erdbebenhilfe in Haiti 2010, das gemeinsame Hilfsgüter-Projekt mit dem Italienischen Roten Kreuz nach dem Erdbeben in der Emilia Romagna 2012 sowie die Hilfe für Nepal nach dem schweren Erdbeben 2015. Langfristige Hilfe erfolgt z.B. bei Trinkwasserprojekten in Haiti oder in der Unterstützung von regionalen Hilfsprojekten (Hilfe zur Selbsthilfe) in Myanmar.
Video: Einsatzkräfte des MHW auf dem Weg nach Nepal nach dem schweren Erdbeben 2015
Seit Anfang 2014 ist das MHW als Katastrophenschutzeinheit in Bayern nach Landesrecht anerkannt und wurde 2015 in die Arge Bevölkerungsschutz der Hilfsorganisationen in Bayern aufgenommen. Über diese beteiligt sich das MHW auch an der gemeinsamen Flüchtlingshilfe.
Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums fand am Freitag, den 13.11.2015, in München eine Mitgliederversammlung statt. Präsident Robert Schmitt (Geschäftsführer des MKT-Rettungsdienstes München) und auch Vize-Präsident ven Jarmuth (Geschäftsführer der G.A.R.D. Hamburg) wurden erneut im Amt bestätigt. Drittes Präsidiumsmitglied ist nun Jan Quak (Geschäftsführer der Bäuerle & Co. Ambulanz Augsburg), der den bisherigen Schatzmeister Reimund Wagenseil nach 10 Jahren im Amt ablöst.