Fr, 10.08.2018 , 13:43 Uhr

Messer-Verbot auf dem Dachauer Volksfest: Waffe oder Tradition?

Auf dem gesamten Gelände des Dachauer Volksfests ist es verboten, Trachtenmesser zu tragen. Die Bürgerinnen und Bürger sind deshalb nicht erleichtert, sondern wütend.

 

Am 11. August beginnt das Dachauer Volksfest auf der Ludwig-Thoma-Wiese. Man sollte meinen, dass die Gemüter bei einem Bierpreis von unter sieben Euro eigentlich besänftigt sein sollten, doch dem ist nicht so. Die Dachauer sind sauer auf die Stadt. In diesem Jahr dürfen sie keine Trachtenmesser, wie zum Beispiel den Nicker oder den Hirschfänger, mit auf das Festgelände bringen.

 

Auf dem Oktoberfest sind diese Utensilien schon seit vielen Jahren verboten. In Dachau hingegen waren sie immer erlaubt. Bis jetzt. Denn das Ordnungsamt hat nun ein Verbot erlassen. Begründet wird dies mit Sicherheitsbedenken. Das Argument, dass kein Trachtler sein Messer benutzen und dieses nur als Accessoire mitgeführt werde, lassen sie nicht gelten. Allerdings wäre hier der rechtliche Spielraum gewesen. Natürlich sind Waffen aller Art bei Menschenansammlungen prinzipiell verboten. Wenn allerdings „berechtigtes Interesse“ – wie etwa bei der Brauchtumspflege – besteht, könnte man die Regularien lockern.

 

Doch dies ist nicht geschehen, das Ordnungsamt blieb hart. Auch ein Kompromissvorschlag der Trachtler wurde von Seiten des Rathauses abgelehnt. Sie hatten angefragt, ob sie wenigstens beim Einmarsch auf die Ludwig-Thoma-Wiese und dem anschließenden Einzug in das Bierzelt ihre Messer tragen dürften. Nun müssen die Trachtenmesser, die teilweise handgefertigt sind und bis zu 1000 Euro kosten können, zuhause bleiben.

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