Mi., 13.08.2025 , 15:58 Uhr

Münchener Klischees widerlegt: Diese 3 Dinge stimmen einfach nicht!

München hat sich ein Image zugelegt, das so bunt wie widersprüchlich ist. Viele meinen, die Stadt genau zu kennen, obwohl sie vielleicht nie länger als ein Wochenende dort verbracht haben. Doch München ist weit mehr als ein Postkartenmotiv mit Alpenkulisse und Maßkrug. Hier lohnt es sich, ein paar Klischees einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Klischee #1: München ist teuer

Unbestritten führt München die Liste der teuren Städte in Deutschland an, vor allem wenn es um Wohnungen in der Altstadt, im Lehel oder in Schwabing geht. Quadratmeterpreise von 20 oder 30 Euro sind dort keine Ausnahme, sondern bittere Realität. Doch wer glaubt, das gesamte Stadtgebiet schwimme in einem Ozean aus Luxus, verpasst die andere Hälfte der Geschichte.

In Vierteln wie Neuperlach oder Moosach lassen sich durchaus noch Wohnungen finden, die nicht das Konto ruinieren. Auch Giesing zeigt, dass München nicht nur aus glänzenden Fassaden besteht, sondern aus alten Häusern, bodenständigen Kneipen und einer charmanten Mischung aus Alt und Neu.

Außerdem setzen viele Münchner auf WGs, weil sie keine Lust haben, ihr halbes Gehalt für eine Einzimmerwohnung zu opfern. Und selbst beim Freizeitprogramm muss niemand blank ziehen, denn der Englische Garten, die Isar oder günstige Museumstage zeigen, dass München auch gratis oder für kleines Geld Spaß macht.

Schließlich reicht es oft schon, ein einfaches Picknick einzupacken, vielleicht sogar ein günstiges Besteck Set aus dem Drogeriemarkt mitzunehmen, um sich in der Sonne ein Festmahl zu gönnen, ganz ohne teure Restaurantrechnung.

 

Klischee #2: Von Schickeria bis Schrebergarten

Zugegeben, es gibt sie: die Schickeria mit ihren Designer-Sonnenbrillen und dem Glas Champagner in der Hand. Doch diese Gruppe bildet nur eine kleine, wenn auch sehr auffällige Minderheit.

Die meisten Münchner führen ein ganz normales Leben, kaufen beim Bäcker Semmeln, grüßen ihre Nachbarn und halten gern mal ein Schwätzchen. In Vierteln wie Haidhausen, Sendling oder Giesing geht es eher gemütlich zu, mit kleinen Läden, alten Wirtshäusern und viel Gemeinschaftssinn.

Dazu kommt das Vereinsleben, das in München eine feste Größe ist. Ob Sport, Musik oder Trachtenverein. Hier packen viele mit an. Und auch das Ehrenamt ist stark vertreten, was eher für Herz als für Arroganz spricht.

Wer dann noch glaubt, Münchner seien nur steif oder grantig, irrt. Denn der berühmte Grant ist meist schnell verflogen, sobald man merkt, dass er eher ein humorvoller Schutzschild als echte Abwehr ist. Und manchmal reicht es schon, zusammen ein paar Gläser zu heben, um festzustellen, dass hinter der angeblich kühlen Fassade oft ein durchaus geselliger Kern steckt.

 

Klischee #3: Tracht, Biergärten und Alpenblick

Natürlich gehören Dirndl und Lederhosen irgendwie zu München, doch wer glaubt, die Leute trügen sie täglich beim Einkauf, liegt falsch. Die Tracht wird für besondere Anlässe aus dem Schrank geholt. Zum Oktoberfest, bei Hochzeiten oder Vereinsfesten. Im Alltag dominieren Sneaker, Jeans und Rucksack.

Biergärten sind beliebt, keine Frage. Doch längst tummeln sich Münchner ebenso gern in Parks, schicken Cafés oder bei Street-Food-Märkten. München kann hip, international und kreativ sein. Start-ups, Street-Art, alternative Szenen. All das pulsiert hier neben den traditionellen Werten.

Die Stadt lebt von Kontrasten: Hier gibt es vietnamesisches Pho, italienisches Gelato und türkischen Kumpir, direkt neben Schweinshaxe und Weißwurst.

 

Wie das Münchener Klima wirklich tickt

Viele glauben, in München herrsche Dauer-Sonnenschein dank Alpenblick. Andere schwören, es regnet ständig. Tatsächlich zeigt sich das Klima launisch, wechselt gern zwischen Sonne und Platzregen.

München genießt viele Sonnenstunden, doch der Föhn bringt nicht nur klare Sicht bis zu den Alpen, sondern gelegentlich auch Kopfschmerzen. Im Sommer wird’s heiß, doch die zahlreichen Grünflächen sorgen für Abkühlung. Im Winter liegt mal Schnee, mal Regen in der Luft. Dauerfrost ist selten.

Egal, wie das Wetter spielt: Münchner zieht es nach draußen. Ob bei Regen in Regenjacken, auf dem Rad oder beim Sonnenbad an der Isar. Das Leben findet hier einfach statt.

 

Ein Stadtportrait voller Gegensätze

Am Ende bleibt festzuhalten, dass München zwar teuer sein kann, doch längst nicht jeder hier finanziell Schiffbruch erleidet. Zwischen glänzenden Einkaufsmeilen und stillen Hinterhöfen zeigt die Stadt ein Gesicht, das viel mehr ist als bloßer Luxus. Denn hinter den Fassaden lebt eine Bevölkerung, die so bunt und unterschiedlich ist wie die Auslagen auf dem Viktualienmarkt.

Da stehen junge Kreative neben alteingesessenen Handwerkern, Hipster mit Laptop neben Rentnern mit Hut, die ihre Weißwurst noch vor zwölf Uhr genießen. Ein Bild, das weit entfernt ist vom Klischee einer ausschließlich schillernden Schickeria.

Natürlich gehören Biergärten, Tracht und die Wiesn zum festen Inventar dieser Stadt, doch ebenso selbstverständlich pulsiert hier das Leben in Street-Art-Ateliers, in kleinen Cafés mit arabischem Mokka oder in vietnamesischen Küchen, die ihre Pho duftend bis auf die Straße hinaus verströmen.

München kann hochglanzpoliert wirken, mit seinen historischen Bauten und schicken Boulevards, aber es kann genauso verrückt, jung und überraschend modern daherkommen, wenn zum Beispiel im Schlachthofviertel bunte Graffitis die Wände verzieren oder neue Start-ups in alten Industriehallen sprießen.

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